Die Elefanteninvasion
In Gaea Schoeters neuem Roman “Das Geschenk“ tauchen in Berlin plötzlich Elefanten auf, und es werden schnell immer mehr. Es stellt sich heraus, dass der Präsident von Botswana den Deutschen 20 000 Elefanten zum Geschenk macht, nachdem die deutsche Regierung ein Gesetz beschlossen hat, das die Einfuhr von Jagdtrophäen verbietet. Dadurch verlieren zahllose Menschen in Botswana ihre Existenzgrundlage. Die Deutschen dürfen die geschützte Art nicht einfach beseitigen, sondern müssen den Elefanten die besten Lebensbedingungen bieten. Mit diesem Geschenk will der Präsident verdeutlichen, dass sich die Afrikaner von den Europäern nichts mehr vorschreiben lassen. Wir leben schließlich nicht mehr in der Kolonialzeit. Schon bald gibt es große Probleme. Die Elefanten gefährden sich selbst und die Menschen im Straßenverkehr, sie fressen Gärten und Parkanlagen kahl und hinterlassen überall ihre Exkremente. Die Regierung unter Bundeskanzler Hans Christian Winkler gerät in die Krise, die den Rechten unter dem Politiker Fuchs immer bessere Umfragewerte beschert. Der Kanzler muss sich entscheiden zwischen dem, was er für moralisch richtig hält und dem, was seine eigene politische Zukunft sichert.
Der kurze Roman ist ganz anders als der Vorgänger “Trophäe“, aber er liest sich gut. Es ist eine politische Satire, die aktuelle Probleme anspricht. Zum Beispiel scheint die Invasion der Elefanten ein deutlicher Hinweis auf das Thema Migration und die Flüchtlingsproblematik zu sein. Kann man die Elefanten umverteilen und andere zur Aufnahme verpflichten? Der Leser ist gehalten, über diese Themen nachzudenken, aber auch über den Fortbestand kolonialer Denkmuster lange nach dem Ende der Kolonialzeit. Manches in dieser Geschichte wirkt surreal, zum Beispiel wird nirgendwo erklärt, wie die Elefanten plötzlich nach Deutschland gelangen. Dennoch halte ich Schoeters neuen Roman für sehr lesenswert.
Der kurze Roman ist ganz anders als der Vorgänger “Trophäe“, aber er liest sich gut. Es ist eine politische Satire, die aktuelle Probleme anspricht. Zum Beispiel scheint die Invasion der Elefanten ein deutlicher Hinweis auf das Thema Migration und die Flüchtlingsproblematik zu sein. Kann man die Elefanten umverteilen und andere zur Aufnahme verpflichten? Der Leser ist gehalten, über diese Themen nachzudenken, aber auch über den Fortbestand kolonialer Denkmuster lange nach dem Ende der Kolonialzeit. Manches in dieser Geschichte wirkt surreal, zum Beispiel wird nirgendwo erklärt, wie die Elefanten plötzlich nach Deutschland gelangen. Dennoch halte ich Schoeters neuen Roman für sehr lesenswert.