EIN Elefant im Raum war gestern! Gaea Schoeters schenkt uns gleich mehrere!
Ich habe „Das Geschenk“ von @gaeaschoeters verschlungen – ein Roman, der in nur knapp 140 Seiten mit reichlich Humor und messerscharfer Sprache satirisch eine ganze Gesellschaft ins Schwanken bringt. Die Grundlage ist so verrückt und doch so realistisch. Der Präsident Botswanas schenkt Deutschland viele Elefanten (die Zahl müsst ihr selbst lesen – sonst wäre es ja langweilig). Was zunächst absurd klingt, entfaltet sich als politisches Gedankenexperiment über Migration, Verantwortung, Wahrnehmung.
Im Zentrum steht ein Deutschland, das vor der nächsten Wahl panisch reagiert: Behörden, Krisenstäbe, Minister*innen – sie alle taumeln zwischen Solidarität, Opportunismus und Chaos. Die Herde Elefanten produziert Dungberge (ihr erinnert euch an Jurassic Park Teil 1!? ;-), Verkehrschaos, Ängste und neue Rollenmodelle.
Schoeters zeigt, wie schnell Ängste mobilisiert werden, wie leicht Verantwortung abgeschoben wird. Zwischen den Zeilen wird klar: Es geht nicht um Elefanten, sondern um Flüchtlinge, um Klima, um Machtmechanismen – und dieses kollektive Scheitern im Umgang mit Krisen.
Die Sprache ist klar, pointiert, kein Wort zu viel. Feine Beobachtungen: zu den Elefanten, wie Politiker*innen improvisieren/parodieren/polarisieren, wie Menschen Ängste verbal einsperren.
Die Geschichte ist politisch sicher präzise, emotional zugänglich und unglaublich aktuell - Satire trifft Gegenwart.
Mir gefällt sehr, was Schoeters aufzeigt: Veränderungen brauchen nicht nur Witz, sondern den Mut, Ungerechtigkeit ins Rampenlicht zu stellen. Mut mit Fehlern umzugehen und zu ihnen zu stehen. Das Buch ist eine Einladung, über unsere Haltung - im Allgemeinen -nachzudenken. Und es hallt nach. Ich empfehle es von Herzen.
Ich liebs, liebs, liebs! … lest auch Trophäe – das ist auch mega!