Elefanten in Berlin

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Hinter dem titelgebenden "Geschenk" von Gaea Schoeters Roman verbergen sich 20000 Elefanten, die plötzlich in Berlin auftauchen. Was tun mit den großen Tieren, die die ganze Stadt unsicher machen? Ähnlich wie in Gaea Schoeters Roman Trophäe, der im vergangenen Jahr sehr erfolgreich in Deutschland war, geht es auch in diesem Roman wieder um den westlichen Blick auf die afrikanischen Länder und das Überstülpen der eigenen Kultur und Moral auf andere kulturelle und gesellschaftliche und historische Hintergründe. Handlungsort ist dieses Mal allerdings Deutschland und die deutschen Protagonisten, die sich positionieren müssen. Gut gefallen hat mir, dass unterschiedliche Figuren aus unterschiedlichen sozialen Verhältnissen zu Wort kamen, ein Obdachloser, aber auch hohe Politiker.
Sprachlich gefiel mir auch dieser Roman, auch in der Übersetzung, wieder gut. Er lässt sich gut lesen, regt aber auch zum Nachdenken an und lässt Zusammenhänge klarer werden. Prägnante Szenen, wie sie in Trophäe vorkamen, habe ich allerdings etwas vermisst. Für mich hätte das schmale unter 150 Seiten lange Buch gern doppelt so lang sein dürfen.