Gesellschaftskritische Politsatire

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
timphilipp Avatar

Von

Es klingt schon sehr fantastisch, was die niederländische Autorin Gaea Schoeters – bekannt geworden durch ihren Roman „Trophäe“ – hier umsetzt. Urplötzlich tauchen im gesamten Berliner Stadtgebiet 20.000 Elefanten auf, ein „Geschenk“ des Präsidenten von Botswana als Gegenleistung für das von Europa ausgesprochene Einfuhrverbot von Jagdtrophäen, das in seinem Land die Megafauna zur Krise werden lässt. Es liegt nunmehr am deutschen Bundeskanzler, all die Probleme, die sich auftun, zu lösen, als da sind: zerstörte Tiergärten, heimgesuchte Supermärkte, Verkehrschaos, Berge von Elefantendung, eine sich anbahnende innerstaatliche Krise mit dem Erstarken rechter Kräfte. Wird er „es schaffen“? Auf jeden Fall braucht er hierfür eine Elefantenhaut.
Schon die Idee zu diesem fiktiven Buch ist sehr originell, wobei es auf einer tatsächlichen Aussage eines früheren botswanischen Präsidenten beruht. Die Geschichte behandelt nach Art einer Satire auf amüsante Weise alle möglichen Fragen, die den Leser in der postkolonialen Zeit nicht nur über den Umgang Europas mit Afrika nachdenken lässt, sondern auch über aktuelle und moralische Fragen wie Klimawandel, Artenschutz, internationale Beziehungen. Solch schwierige Themen werden mit lockerem, amüsantem Schreibstil abgehandelt, so dass alles nicht zu ernst wird.
Ein Buch, das besonders politisch interessierte Leser anspricht.