Spannendes Gedankenexperiment
Gaea Schoeters wagt mit Das Geschenk ein ebenso originelles wie pointiertes Gedankenexperiment: Was geschieht, wenn Deutschland plötzlich 20.000 Elefanten aufnehmen muss – nicht freiwillig, sondern als politisches „Geschenk“ des botswanischen Präsidenten? Die Tiere, die bald über Straßen trampeln, Parks verwüsten und Ernten vernichten, werden zum Sinnbild für eine ungelöste politische Krise und für die Machtspiele zwischen Nord und Süd.
Die Handlung ist zugespitzt und zugleich erschreckend realistisch. Innerhalb weniger Seiten gelingt es der Autorin, die Hilflosigkeit einer Regierung zu schildern, die angesichts einer völlig neuen Situation vor allem auf kurzfristige Machterhaltung bedacht ist. Während die Elefanten das öffentliche Leben lahmlegen, schieben sich Ministerien die Verantwortung zu – und populistische Parteien nutzen das Szenario, um Stimmung zu machen. Schoeters hält uns dabei einen Spiegel vor: Koloniale Denkmuster, moralische Überheblichkeit und politische Kurzsichtigkeit sind keine fernen Relikte, sondern Teil unserer Gegenwart.
Besonders stark ist der bildhafte, präzise Stil. Szenen wie eine Massenkarambolage auf der Autobahn oder Elefantenherden vor der Siegessäule wirken so plastisch beschrieben, dass man sie fast selbst miterlebt. Humorvolle Spitzen durchziehen den Roman und machen die Lektüre trotz der ernsten Themen zu einem Vergnügen.
Auch die Charaktere sind fein gezeichnet. Im Zentrum steht der Bundeskanzler, der stellvertretend für eine überforderte Politik agiert. Er ist weniger als Held, sondern als Spiegel unserer Institutionen angelegt: schwankend, abwägend, und letztlich getrieben von der Angst um seine Position. Die Elefanten selbst sind mehr als Tiere – sie werden zu Akteuren, zu Symbolen für globale Ungleichheit und für die Folgen westlicher Entscheidungen, die ohne Rücksicht auf andere getroffen werden.
Mit nur 144 Seiten entfaltet der Roman eine enorme Dichte. Kein Wort wirkt überflüssig, jede Szene bringt die Handlung voran oder verstärkt die Kritik an Politik und Gesellschaft. Gleichzeitig gelingt es Schoeters, auch Hoffnung und Nachdenklichkeit zu wecken: Wie wollen wir in einer globalisierten Welt miteinander umgehen? Welche Verantwortung tragen wir gegenüber anderen Kulturen – und der Natur?
Das Geschenk ist ein kluges, witziges und zugleich tiefgründiges Buch. Wer gesellschaftskritische Romane schätzt, wird hier ebenso fündig wie Leserinnen und Leser, die einfach eine außergewöhnliche Geschichte erleben wollen. Ein Werk, das unterhält, aber auch lange nachhallt – und das mit Recht seinen Platz neben Klassikern wie Orwells Animal Farm beanspruchen darf.
Die Handlung ist zugespitzt und zugleich erschreckend realistisch. Innerhalb weniger Seiten gelingt es der Autorin, die Hilflosigkeit einer Regierung zu schildern, die angesichts einer völlig neuen Situation vor allem auf kurzfristige Machterhaltung bedacht ist. Während die Elefanten das öffentliche Leben lahmlegen, schieben sich Ministerien die Verantwortung zu – und populistische Parteien nutzen das Szenario, um Stimmung zu machen. Schoeters hält uns dabei einen Spiegel vor: Koloniale Denkmuster, moralische Überheblichkeit und politische Kurzsichtigkeit sind keine fernen Relikte, sondern Teil unserer Gegenwart.
Besonders stark ist der bildhafte, präzise Stil. Szenen wie eine Massenkarambolage auf der Autobahn oder Elefantenherden vor der Siegessäule wirken so plastisch beschrieben, dass man sie fast selbst miterlebt. Humorvolle Spitzen durchziehen den Roman und machen die Lektüre trotz der ernsten Themen zu einem Vergnügen.
Auch die Charaktere sind fein gezeichnet. Im Zentrum steht der Bundeskanzler, der stellvertretend für eine überforderte Politik agiert. Er ist weniger als Held, sondern als Spiegel unserer Institutionen angelegt: schwankend, abwägend, und letztlich getrieben von der Angst um seine Position. Die Elefanten selbst sind mehr als Tiere – sie werden zu Akteuren, zu Symbolen für globale Ungleichheit und für die Folgen westlicher Entscheidungen, die ohne Rücksicht auf andere getroffen werden.
Mit nur 144 Seiten entfaltet der Roman eine enorme Dichte. Kein Wort wirkt überflüssig, jede Szene bringt die Handlung voran oder verstärkt die Kritik an Politik und Gesellschaft. Gleichzeitig gelingt es Schoeters, auch Hoffnung und Nachdenklichkeit zu wecken: Wie wollen wir in einer globalisierten Welt miteinander umgehen? Welche Verantwortung tragen wir gegenüber anderen Kulturen – und der Natur?
Das Geschenk ist ein kluges, witziges und zugleich tiefgründiges Buch. Wer gesellschaftskritische Romane schätzt, wird hier ebenso fündig wie Leserinnen und Leser, die einfach eine außergewöhnliche Geschichte erleben wollen. Ein Werk, das unterhält, aber auch lange nachhallt – und das mit Recht seinen Platz neben Klassikern wie Orwells Animal Farm beanspruchen darf.