Das Gesicht der Anderen

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dreamlein Avatar

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Bei der Auswahl des Buches hat mich zuallererst das interessante Buchcover neugierig gemacht. Lustig ist, dass mich wirkliche einige Leute beim Kesen angesprochen haben , warum ich das Cover kaputt gemacht habe.
Insgesamt passt der Inhalt des Buches zum äußeren!

Der Schreibstil und die Bilder, die der Autor durch seine Sprache heraufbeschwört, haben mich sofort in seinen Bann gezogen... Man gerät sofort in einen Lesefluss und will wissen wie es weitergeht. Margarete ist eine junge, starke und sportliche Frau, die immer morgens durch den Wald joggt und die Freiheit dort genießt und die Nähe zu Menschen aus Angst meidet. Sie beschäftigt die Frage, ob das , was ihr passiert ist, eine gerechte Strafe war? Von Gott? Zufall? Bestimmung? Schicksal? Oder planlose Willkür? Einfach nur Pech? Die 17- jährige Margarete wird bei einen Fest ihrer Familie, etwas abseits, unter einem Baum liegend gefunden. Ihr Gesicht von einer Kugel einer neumodischen Waffe zerfetzt, dort wo vorher Nase, Mund oder Kiefer sich befanden, nur noch Leere und Blut! Die Waffe abgefeuert von ihrem eigenen Vater , der unter Schock zusammenbricht und einen Herzinfarkt bekommt. Seit diesem Tag an versteckt Margarete all ihre Gefühle hinter einer Maske. Ich möchte nicht Spoilern, aber soviel soll gesagt werden, dass noch einiges in Margaretes Leben passiert, wahre Schicksalsschläge, die einen mitnehmen und sie bemitleiden lassen, allerdings ist bei mir auch immer etwas Abneigung und antipathie dabei gewesen, da sich ihr Charakter im Laufe des Buches auch zum negativen verändert.
"Wenn sie es nicht zuließ, konnte sie niemand- wirklich niemand!- einschätzen oder gar bewerten, und selbst wenn sie es zuließ, konnte sich ihr Gegenüber nie über ihre Gedanken oder Regungen im Klären sein. Sie konnte die Wahrheit im Dunkeln lassen, weil sie keine Gefühle zeigen konnte, sie konnte nicht traurig schauen, sich nicht freuen, nicht weinen, sie konnte ihre Stimme nicht heben oder senken, sie konnte ihre Stirn nicht in Falten legen. Der größte Makel bedeutete größte Macht."

Ich gebe insgesamt 3 von 5 Sternen, da mich dieses Buch gefesselt hat und ich es in einem Rutsch fertig gelesen habe, jedoch hinterließ es ein negatives und flaues Gefühl im Bauch. Ebenso war mir die Protagonistin irgendwann nicht mehr sehr sympathisch und ich würde das Buch nicht noch ein zweites mal lesen. Alles in allem hat der Autor es geschafft etwas neues zu erschaffen und den Leser mitzureißen.