Moderne Odyssee: In den Hauptrollen zwei traumatisierte Geschwister!

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gaudbretonne Avatar

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Diese Leseprobe fesselt von der ersten Zeile durch ein atemberaubendes Tempo, das sich insbesondere in den wechselnden Szenen (kurze Abschnitte vor wechselnden Kulissen und aus unterschiedlichen Perspektiven), aber auch in der Dramatik der Handlung manifestiert.
Die Protagonisten und Halbgeschwister, Vincent und Paul, sind zutiefst traumatisiert, da ihnen die „innere Heimat“ mangels einer glücklichen und stabilen Kindheit fehlt. Sie begeben sich daher - zumeist getrennt von einander - auf eine moderne Odyssee, die sie zu den Abgründen der Millennium- Gesellschaft führt. Die Hoffnung bleibt, dass beide am Ende des Romans doch noch zu sich finden… Der Klappentext verspricht jedenfalls, dass mit einigen unvorhersehbaren Wendungen zu rechnen ist.
Der Autorin gelingt es schon in der Leseprobe, den Leser in das jeweilige Szenarium zu versetzen. Als Beispiel sei das folgende Zitat angeführt: „ Am 1. Januar 2000, so die Experten, käme es Schlag Mitternacht in den Atomkraftwerken zur Kernschmelze, fehlfunktionierende Computer schickten Raketenschwärme über die Ozeane, das Internet bräche zusammen und Flugzeuge stürzten vom Himmel. Für Paul aber war die Welt längst zusammengebrochen […].“ Wer fühlt sich da nicht authentisch in das Jahr 1999 zurückversetzt?
Zu gerne würde ich die Protagonisten auf ihrer spektakulären Odyssee des 21. Jahrhunderts begleiten, denn mit dem Ende des Leseauszugs steht der Leser vor noch vielen ungeklärten Fragen. Wie geht es mit Paul (und seiner Drogensucht) und den anderen Charakteren in diesem überaus spannenden und gleichsam unterhaltsamen Roman weiter?