Berührend, aber zwischendurch etwas langatmig

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tofusteak Avatar

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Dieses Buch war mal ganz was anderes. Wir begleiten Janice in ihrem Alltag als Putzfrau, lauschen einigen Geschichten ihrer Kundinnen und Kunden und sind bei manchen live dabei.

Hin und wieder war es schwer, bei all den Figuren und Stories den Überblick zu behalten. Außerdem war mir der Kopf von der Masse an Geschichten innerhalb der eigentlichen Geschichte manchmal sehr schwer, und das Pacing äußerst langsam, weshalb ich hin und wieder das Gefühl hatte, nicht wirklich voranzukommen.

Es gab einige schöne Entwicklungen, sowohl bei Janice selbst als auch bei den Menschen in ihrem Leben. Auch Spannung kam gegen Ende auf, aber mir war es insgesamt etwas zu wenig. Ein weiterer kleiner Kritikpunkt ist für mich die etwas auktoriale Erzählweise. Zwar war es ganz schön, mal einen eher sachlichen Roman zu lesen, ohne lange innere Monologe oder sonstige emotionale Überdramaturgie, aber ich hatte immer das Gefühl, nicht wirklich Zugang zu Janice zu finden. Dies kann natürlich auch ein Stilmittel gewesen sein, schließlich verbirgt und verdrängt sie ihre eigene Geschichte für eine lange Zeit (und die ist auch echt nicht ohne).

Fazit: Ein insgesamt schönes, aber sehr langsam vorgetragenes Buch, das ich Lesern und Leserinnen empfehle, die mal etwas ganz Entspanntes und zugleich Tiefgreifendes lesen möchten, Spaß an vielen Figuren und vielen Geschichten innerhalb eines Buches haben und einen eher weniger emotionalen Schreibstil bevorzugen.

Wichtig: Es kommen einige potenziell triggernde Inhalte vor, darunter Suizid sowie physische und psychische Gewalt. Ich führe das nicht weiter aus, um Spoiler zu vermeiden. Passt gut auf euch auf!