Am Leben vorbei leben

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Sanft und leise beginnt dieser Roman die scheinbar unmögliche Liebesgeschichte zwischen der Klavierstimmerin Suzanne und dem Immobilienmakler Serge zu erzählen. Eine zufällige Begegnung in Paris, die wie so viele erste Begegnungen unscheinbar, sogar belanglos wirkt, sich jedoch (wahrscheinlich) verhängnisvoll auf ihrer beider Leben auswirken wird.

Véronique Olmi schreibt präzise und bildhaft in einer Sprache, die schlichter wirkt, als sie tatsächlich ist. Dabei zeichnet sie Figuren und ihre Beziehungen zueinander wie nebenbei und gerade deshalb sehr warmherzig und authentisch. In kurzen Kapitel wird der Roman aus der Ich-Perspektive Suzannes und mit personalem Erzähler aus Serges Perspektive geschildert, so dass man im Laufe des Romans wohl beide Seiten ihrer Geschichte erfahren wird. Mir gefallen diese kurzen, fotohaften Sequenzen, zwischen denen sich die eigentliche Handlung entwickelt, ebenso wie der dezent melancholische Ton der Erzählung.

Eine wirklich schöne Leseprobe, nach der ich gern weitergelesen hätte.