Das Glück, wie es hätte sein können: Vom Älterwerden

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signalhill Avatar

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Véronique Olmis "Das Glück, wie es hätte sein können" spricht sicher den 'mittelalten' Leser besonders an. Es mag ein Buch sein über das Älterwerden mit all seinen verpassten Chancen, ein Buch über das Einschleichen einer Routine in der Partnerschaft, über die Wünsche, die man noch hat, über das Ausbrechen aus der täglichen Routine und über die Gebrechen, die so langsam kommen und chronisch werden. An diesem Punkt im Leben fängt man an nachzudenken, und, im Fall von Serge und der Klavierstimmerin, wohl auch, noch einmal das Aufregende, Geheimnisvolle zu wagen.

Véronique Olmi überzeugt dabei mit einem kurzen, prägnanten Schreibstil und kurzen Kapiteln, die sich sehr gut lesen lassen. Genau weiß man noch nicht, wer die beiden Protagonisten sind. Serge scheint viel jünger als die Klavierstimmerin, aber auch an ihm nagt der Zahn der Zeit. Die Klavierstimmerin hat einen Alltag mit einem Mann, der kaum Charakter zeigt. Sie scheinen kaum zusammen zu passen. Als ein Pärchen mit einem wesentlich jüngeren Mann eine Immobilie bei Serge kaufen will, entsteht hier vielleicht schon der Gedanke an die 'amour fou', die sich zwischen den beiden Protagonisten entwickeln wird.

Ich denke, das Buch ist sehr vielversprechend und wird sich im gleichen Stil weiterentwickeln. Ganz sicher macht es nachdenklich und hält einen Spiegel vor. Wäs wäre, wenn... Gern würde ich diesen französischen Roman lesen.