Wunderbar tiefsinnig

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
irene123 Avatar

Von

Mit Éric, aus dessen Perspektive die Geschichte erzählt wird, konnte ich mich von Beginn an sofort identifizieren. Die ersten Seiten des Romans beschreiben einen Mann, der offenbar ein furchtbares Trauma erlebt hat, das dein ganzes Leben prägt. Nach und nach versinkt Éric langsam in der Depression, findet keine Motivation mehr für das, was er tut und die innere Leere wird immer größer. Und das, obwohl er flugs die Karriereleiter bei einem Sportartikelherrsteller hochgeklettert ist. Amélie hingegen ist scheinbar das genaue Gegenteil: Dynamisch, motiviert, offen und zielstrebig klettert sie die politische Karriereleiter hinauf.
Der Autor versteht es hervorragend, uns diese beiden Figuren und deren Innenleben schon auf den ersten Seiten näher zu bringen. Hinzu kommt, dass Éric ein unglaublich selbstreflektierter Mensch ist, der über sich und andere ständig nachdenkt, alles analysiert.
Auch der Erzählton gefällt mir ungemein gut, leicht melancholisch, aber trotzdem mit einer gewissen Wärme. Man wird dadurch förmlich in die Geschichte hineingezogen und möchte einfach nur weiterlesen.