Ein tiefgründiger Roman über die Suche nach dem eigenen Glück
Der vierzigjährige Éric führt zumindest nach außen hin ein sehr erfolgreiches Leben, ist er doch nach seinem Studium kontinuierlich die Karriereleiter in einem Sportartikelunternehmen emporgeklettert. Doch der Schein trügt. Seine Ehe scheiterte, sein Sohn Hugo ist ihm fremd und die Beziehung zu seiner Mutter wird von einer Jahrzehnte zurückliegenden Tragödie überschattet. Er fühlt sich einsam, müde und ausgebrannt, sein Leben macht nicht mehr viel Sinn. Da meldet sich völlig überraschend Amélie bei ihm, eine ehemalige Schulkameradin, und bietet ihm einen prestigereichen Posten im Ministerium für Außenhandel an. Zu seiner eigenen Überraschung nimmt Éric die neue Stelle an und unternimmt nun gemeinsam mit Amélie Geschäftsreisen um die ganze Welt. Doch schon nach kurzer Zeit schleicht sich die Depression wieder leise in Érics Leben und nimmt ihm allmählich jede Freude und Motivation. Bis er schließlich während einer Geschäftsreise in Seoul das Unternehmen "Happy Life" entdeckt, das Fake-Beerdigungen anbietet. Neugierig geworden, lässt Éric sich auf diese Erfahrung ein und verändert damit sein gesamtes Leben. Denn mit dem eigenen Tod konfrontiert erkennt er endlich, was wirklich zählt im Leben und wie kostbar jeder einzelne Moment ist.
"Das glückliche Leben" von David Foenkinos beginnt ungemein stark. Die Geschichte wird abwechselnd aus Érics und Amélies Perspektive erzählt und umfasst insgesamt drei Teile. Schon auf den ersten Seiten wird deutlich, dass der melancholische Éric nicht glücklich mit seinem Leben ist, dass es einige ungelöste Konflikte in der Vergangenheit gibt, die ihn buchstäblich niederdrücken und ihm die Lebensenergie rauben. Zunächst gibt es diesbezüglich nur Andeutungen, bis sich schließlich zu einem späteren Zeitpunkt die ganze Tragödie offenbart. Ich fühlte mich Éric von Beginn an sehr nahe, sein Unglücklichsein, die Melancholie tropft aus jeder Zeile. Es ist offensichtlich, dass Éric auf einen Zusammenbruch hinsteuert, auch der neue Job im Ministerium für Außenhandel bringt nur einen kurzen Aufschub.
Amélie, eine taffe Karrierefrau und Mutter, hat ebenfalls mit persönlichen Problemen zu kämpfen, die sie am liebsten mit viel Arbeit verdrängt. Auf den ersten Blick völlig unterschiedlich, wird irgendwann klar, dass Éric und Amélie mehr gemeinsam haben als man vermuten würde. Auch Amélie war mir von Beginn an sympathisch, wenn auch ihr wahres Ich erst im dritten Teil des Buches vollständig enthüllt wird. Die kurze berufliche Zusammenarbeit mit Éric und deren unrühmliches Ende verändern auch Amélie nachhaltig, obwohl ihr das erst viel später bewusst wird.
Die Themen, die dieses Buch aufgreift, sind sehr tiefgründig. Was bedeutet "ein glückliches Leben führen" und wie kann man es erreichen? Oftmals erkennen Menschen erst auf dem Sterbebett, welches Leben sie gern gelebt hätten, wozu sie nicht den Mut hatten und dass sie zu wenig liebten. Im Zuge der Fake-Beerdigung lässt Éric die prägenden Ereignisse in seinem Leben aus den Tiefen seines Bewusstseins hochsteigen, durchlebt nochmals die Höhen und Tiefen, stellt sich seinen Fehlern und erkennt die Notwendigkeit, sein Leben selbst aktiv in die Hand zu nehmen. Die Kraft zur Veränderung liegt nämlich in uns selbst.
Es geht in "Das glückliche Leben" aber auch eindrucksvoll um Schuld, Versöhnung und Verzeihen. Erst wenn man sich selbst und anderen verzeiht, die Last von Schuld und Selbstvorwürfen abwerfen kann, ist Glück möglich. In Anbetracht dessen, wie unfassbar kurz das Leben ist, sollte man diese Dinge nicht zu lange aufschieben.
Was mich an dem Roman hingegen etwas gestört hat, war der Erzählstil im letzten Drittel des Buches. Da hatte ich den Eindruck, der Autor wollte ganz schnell zum Ende kommen, wodurch die Geschichte ohne viele emotionalen Höhen und Tiefen einfach "heruntererzählt" wirkt. Das Ende ist ziemlich vorhersehbar und hat mich daher nicht wirklich beeindruckt. Trotzdem gibt es von mir eine klare Leseempfehlung, da der Roman wichtige und tiefsinnige Themen aufgreift, und mich über weite Strecken sehr berührt und zum Nachdenken gebracht hat.
"Das glückliche Leben" von David Foenkinos beginnt ungemein stark. Die Geschichte wird abwechselnd aus Érics und Amélies Perspektive erzählt und umfasst insgesamt drei Teile. Schon auf den ersten Seiten wird deutlich, dass der melancholische Éric nicht glücklich mit seinem Leben ist, dass es einige ungelöste Konflikte in der Vergangenheit gibt, die ihn buchstäblich niederdrücken und ihm die Lebensenergie rauben. Zunächst gibt es diesbezüglich nur Andeutungen, bis sich schließlich zu einem späteren Zeitpunkt die ganze Tragödie offenbart. Ich fühlte mich Éric von Beginn an sehr nahe, sein Unglücklichsein, die Melancholie tropft aus jeder Zeile. Es ist offensichtlich, dass Éric auf einen Zusammenbruch hinsteuert, auch der neue Job im Ministerium für Außenhandel bringt nur einen kurzen Aufschub.
Amélie, eine taffe Karrierefrau und Mutter, hat ebenfalls mit persönlichen Problemen zu kämpfen, die sie am liebsten mit viel Arbeit verdrängt. Auf den ersten Blick völlig unterschiedlich, wird irgendwann klar, dass Éric und Amélie mehr gemeinsam haben als man vermuten würde. Auch Amélie war mir von Beginn an sympathisch, wenn auch ihr wahres Ich erst im dritten Teil des Buches vollständig enthüllt wird. Die kurze berufliche Zusammenarbeit mit Éric und deren unrühmliches Ende verändern auch Amélie nachhaltig, obwohl ihr das erst viel später bewusst wird.
Die Themen, die dieses Buch aufgreift, sind sehr tiefgründig. Was bedeutet "ein glückliches Leben führen" und wie kann man es erreichen? Oftmals erkennen Menschen erst auf dem Sterbebett, welches Leben sie gern gelebt hätten, wozu sie nicht den Mut hatten und dass sie zu wenig liebten. Im Zuge der Fake-Beerdigung lässt Éric die prägenden Ereignisse in seinem Leben aus den Tiefen seines Bewusstseins hochsteigen, durchlebt nochmals die Höhen und Tiefen, stellt sich seinen Fehlern und erkennt die Notwendigkeit, sein Leben selbst aktiv in die Hand zu nehmen. Die Kraft zur Veränderung liegt nämlich in uns selbst.
Es geht in "Das glückliche Leben" aber auch eindrucksvoll um Schuld, Versöhnung und Verzeihen. Erst wenn man sich selbst und anderen verzeiht, die Last von Schuld und Selbstvorwürfen abwerfen kann, ist Glück möglich. In Anbetracht dessen, wie unfassbar kurz das Leben ist, sollte man diese Dinge nicht zu lange aufschieben.
Was mich an dem Roman hingegen etwas gestört hat, war der Erzählstil im letzten Drittel des Buches. Da hatte ich den Eindruck, der Autor wollte ganz schnell zum Ende kommen, wodurch die Geschichte ohne viele emotionalen Höhen und Tiefen einfach "heruntererzählt" wirkt. Das Ende ist ziemlich vorhersehbar und hat mich daher nicht wirklich beeindruckt. Trotzdem gibt es von mir eine klare Leseempfehlung, da der Roman wichtige und tiefsinnige Themen aufgreift, und mich über weite Strecken sehr berührt und zum Nachdenken gebracht hat.