Kurzweilig, aber nicht nachhallend

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bogorm Avatar

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„Das glückliche Leben“ fühlt sich an wie ein kurzer Roman über Alltagsfluchten und tiefe Gedanken. Der Einstieg verspricht viel: Eric bekommt ein Jobangebot von Amelie als Alternative zu seinem bisherigen Lebensweg und wird zum Nachdenken gezwungen. Das Cover und der Titel versprechen mehr, als das Buch hergibt.

Beim Lesen fällt jedoch auf, dass der Stil angenehm leicht bleibt, ohne jemals wirklich zu schärfen oder zu vertiefen. Foenkinos verlässt sich auf eine charmante Mischung aus Leichtigkeit, Witz und gelegentlichem Tiefsinn, doch die großen Fragen nach Glück, Sinn und innerem Frieden bleiben an der Oberfläche. Manche Szenen wirken dadurch eher wie Zwischenstationen denn wie brennende Emotionen.

Die Figuren dienen mehr als Vehikel für philosophische Ideen, denn als echte, glaubwürdige Charaktere. Im Vergleich zu anderen Werken des Autors fehlt die Intensität, die berühren könnte. Es bleibt insgesamt eine schnelle, leicht zu lesende Lektüre, die gut unterhält, aber nichts Bleibendes hinterlässt.

Fazit: nettes Buch mit stilvoller Sprache und einem ruhigen Ton.