Lesenswerte skurrile Geschichte
David Foenkinos ist ein französischer Bestsellerautor. Erst mit diesem wirklich schönen Buch bin ich auf ihn aufmerksam geworden. Für mich ist er ein typisch französischer Autor. Sein Erzählstil ist so ruhig, unterlegt mit feinem Humor, passend zu diesem der Geschichte zugrunde liegenden ernsten Thema, das Verlust und Neuanfang behandelt. Es ist ein Buch für alle, die schon einmal daran gedacht haben, ein Neuanfang im eigenen Leben wäre doch eine gute Sache. Genau so ergeht es dem Protagonisten Éric, der mit seiner Karriere und seiner familiären Situation hadert. Er macht auf einer Reise in Seoul eine derart existenzielle Erfahrung, dass er anschließend sein Lebensglück selbst in die Hand nimmt und einen Neuanfang wagt. Etwas skurril mag es erscheinen, dass er hierfür das Mittel einer gefakten eigenen Beerdigung benutzt. Doch dem ist nicht so und der Autor hat sicherlich entsprechendes Hintergrundwissen benutzt. In Südkorea gibt es nämlich tatsächlich Seminare, bei denen Menschen zwecks Weckung ihres Lebensmutes ihren Tod erfahren und zur Probe in einen Holzsarg steigen, sog. Happy Dying. So verhilft das Buch auch, eine andere Kultur kennenzulernen. Welche Wendungen das bei Éric bewirkt, muss jeder selbst lesen, es lohnt sich. Auch Fans von Liebesgeschichten werden auf ihre Kosten kommen.