Naja
Das Buch ist in drei Teilen aufgebaut, da hat der Autor sich wohl ein Formprinzip ausgedacht ähnlich dem Tryptichon.
Der erste Teil dient im Grunde dazu, die beiden Protagonisten vorzustellen, sie in eine Beziehung zu setzen und in ihrem bisherigen Leben zu verorten. Dieser erste Teil war für mich wirklich arg zäh, im Grunde viel zu lang (des Formprinzips wegen?), eine sterile bürgerliche Bussiness-Atmosphäre, in der zwei Menschen etwas leb- und emotionslos herumschwimmen. Vielleicht, um zu zeigen, wie wenig sie ihr Leben wirklich leben? Oder eben doch, weil der Autor einen (für mich zumindest) recht unlebendigen, konstruierenden, steifen Erzählstil hat?!
Im zweiten Teil dachte ich, es wird doch noch ein interessantes Buch. Die Darstellung des koreanischen Stirb-und-Werderituals mit Fakebeerdigungen und die darauffolgende Wandlung Erics bringen drive in die Geschichte. Ich habe gegoogelt und festgestellt, dass es in Korea dieses Ritual tatsächlich gibt. Ich habe mich gefragt, ob die geschilderte Läuterung, die die Personen in Foenkinos Buch erfahren, tatsächlich genauso (und relativ vorhersehbar positiv!) verläuft. Fast wird es geschildert wie eine "echte" Nahtoderfahrung - und ich frage mich, kann das sein?
Aber gut, es ist ja kein Dokumentationsbuch, sondern ein Roman. Erics Wandlung im zweiten Teil begann mich zu interessieren. Alllerdings fand ich es dann doch merkwürdig, dass eigentlich nicht so wirklich eine stattfindet, sondern der gute Mann nur eine neue Geschäftsidee daraus macht. Ich stolpere auch immer ein wenig darüber, dass Menschen, die eine Therapie kennenlernen, sich häufig im Anschluss gleich zum Therapeuten der entsprechenden Schule ausbilden lassen wollen. Vielleicht ist es aber auch einleuchtend, dass jemand, der eine sehr positive Erfahrung gemacht hat, danach diese weitergeben will. Gleichwohl: Da sich in Erics Leben zunächst nicht soviel ändert außer der beruflichen Branche, fand ich diese Wendung auch wieder sehr, sehr bürgerlich - ist das ein bisschen typisch französisch?
Der dritte Teil knüpft die Fäden des ersten wieder zusammen, erst war ich noch etwas gespannt, aber zum Ende hin wurde es arg zum Gähnen. Und ganz am Schluss sowieso.
Mein Fazit: Wenn dies ein Buch für tiefgründige Einsichten zur Lebenskunst sein soll, so kam es bei mir mal wieder nicht an. Wie so oft bei solchen absichtsvollen literarischen Versuchen, wie sie in der französischen und japanischen Literatur gehäufter vorkommen. Ich nehm ein bisschen was mit, aber ansonsten ist es so mittelhochtief und wirkt bemüht. Der Ausflug nach Korea war noch das Interessanteste.
Der erste Teil dient im Grunde dazu, die beiden Protagonisten vorzustellen, sie in eine Beziehung zu setzen und in ihrem bisherigen Leben zu verorten. Dieser erste Teil war für mich wirklich arg zäh, im Grunde viel zu lang (des Formprinzips wegen?), eine sterile bürgerliche Bussiness-Atmosphäre, in der zwei Menschen etwas leb- und emotionslos herumschwimmen. Vielleicht, um zu zeigen, wie wenig sie ihr Leben wirklich leben? Oder eben doch, weil der Autor einen (für mich zumindest) recht unlebendigen, konstruierenden, steifen Erzählstil hat?!
Im zweiten Teil dachte ich, es wird doch noch ein interessantes Buch. Die Darstellung des koreanischen Stirb-und-Werderituals mit Fakebeerdigungen und die darauffolgende Wandlung Erics bringen drive in die Geschichte. Ich habe gegoogelt und festgestellt, dass es in Korea dieses Ritual tatsächlich gibt. Ich habe mich gefragt, ob die geschilderte Läuterung, die die Personen in Foenkinos Buch erfahren, tatsächlich genauso (und relativ vorhersehbar positiv!) verläuft. Fast wird es geschildert wie eine "echte" Nahtoderfahrung - und ich frage mich, kann das sein?
Aber gut, es ist ja kein Dokumentationsbuch, sondern ein Roman. Erics Wandlung im zweiten Teil begann mich zu interessieren. Alllerdings fand ich es dann doch merkwürdig, dass eigentlich nicht so wirklich eine stattfindet, sondern der gute Mann nur eine neue Geschäftsidee daraus macht. Ich stolpere auch immer ein wenig darüber, dass Menschen, die eine Therapie kennenlernen, sich häufig im Anschluss gleich zum Therapeuten der entsprechenden Schule ausbilden lassen wollen. Vielleicht ist es aber auch einleuchtend, dass jemand, der eine sehr positive Erfahrung gemacht hat, danach diese weitergeben will. Gleichwohl: Da sich in Erics Leben zunächst nicht soviel ändert außer der beruflichen Branche, fand ich diese Wendung auch wieder sehr, sehr bürgerlich - ist das ein bisschen typisch französisch?
Der dritte Teil knüpft die Fäden des ersten wieder zusammen, erst war ich noch etwas gespannt, aber zum Ende hin wurde es arg zum Gähnen. Und ganz am Schluss sowieso.
Mein Fazit: Wenn dies ein Buch für tiefgründige Einsichten zur Lebenskunst sein soll, so kam es bei mir mal wieder nicht an. Wie so oft bei solchen absichtsvollen literarischen Versuchen, wie sie in der französischen und japanischen Literatur gehäufter vorkommen. Ich nehm ein bisschen was mit, aber ansonsten ist es so mittelhochtief und wirkt bemüht. Der Ausflug nach Korea war noch das Interessanteste.