Nett zu lesen, aber ohne bleibenden Eindruck

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piet1990 Avatar

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„Das glückliche Leben“ klang für mich nach einem Roman, der Leichtigkeit mit philosophischer Tiefe verbindet – genau das hatte ich mir erhofft. Der Einstieg ist auch vielversprechend: ein erfolgreicher Manager, der durch eine Begegnung mit einer alten Bekannten beginnt, sein Leben zu hinterfragen. Das Cover ist ansprechend und spiegelt mit seiner klaren Gestaltung gut die Stimmung des Buches wider.

Beim Lesen habe ich schnell gemerkt, dass sich der Text zwar angenehm wegliest, aber nicht wirklich nachhallt. Foenkinos schreibt in seinem typischen leichten Tonfall, manchmal witzig, manchmal nachdenklich, aber für mich blieb vieles zu oberflächlich. Die großen Themen – Glück, Sinnsuche, Zufriedenheit – werden zwar gestreift, aber selten in die Tiefe geführt. Dadurch hatte ich das Gefühl, dass viele Szenen verpuffen, bevor sie eine richtige Wirkung entfalten.

Die Figuren wirkten für mich eher wie Träger von Ideen als wie lebendige Menschen. Gerade im Vergleich zu anderen Werken des Autors fehlt es hier an emotionaler Wucht. Ich hatte mir erhofft, stärker berührt zu werden – stattdessen war es eine recht leichte Lektüre, die schnell gelesen ist, aber wenig zurücklässt.

Fazit:
Ein nettes Buch für zwischendurch, das mit einem angenehmen Stil punktet, aber ohne große Überraschungen oder Tiefe bleibt. Wer Foenkinos mag und leichte, philosophisch angehauchte Geschichten sucht, wird sich vielleicht wohlfühlen. Für mich persönlich war es leider nicht mehr als nette Unterhaltung.