Die mörderische Seite der Provence

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Dies ist schon der vierte Band einer Krimi-Reihe um den deutschen Pathologen Dr. Leon Ritter, der in Le Levandou im Süden der Provence eine neue Heimat gefunden hat. Dort gibt es zahlreiche Morde und so lernt er bald die Polizistin Isabelle kennen und lieben, mit der er ihm vierten Band eine neue Familie gefunden hat. Auch beruflich mischt sich der rührige Leon durch seine Obduktionen immer wieder in die Arbeit der Polizei ein: diesmal stellt er fest, dass mehrere Morde, die vom Chef des Kommissariats möglichst schnell als Unfall oder Selbstmord durchgewunken werden sollen, letztlich gut getarnte Morde waren. Und alle haben mit dem Verschwinden der kleinen Amélie zu tun, die vor mehreren Jahren von ihrem geschiedenen Vater zwar heimgefahren wurde, aber nie zu Hause ankam. Eine Leiche wurde nie gefunden, der Vater aufgrund von eher dubiosem Beweismaterial eingesperrt. Doch nun wurde er entlassen und kehrt verbissen in sein Heimatdorf zurück, zur Freude der Bewohner. Doch war er es wirklich ? Hat er sich jetzt selbst umgebracht, weil er den Druck nicht mehr erträgt? Und was ist mit dem Unfall des Seemannes André Martin ? Leon Ritter findet die Beweise, dass beides Morde waren. Doch warum wollte jemand diese Männer zum Schweigen bringen? Lebt Amélie am Ende noch ?
Das alles spielt sich vor der wunderbaren Kulisse der Provence ab, mit kleinen Dorfkneipen, einem Bouleplatz, Klatsch und Tratsch. Und so stellt sich sofort ein heimeliges Urlaubsgefühl ein, auch wenn es um richtig ernste Themen geht. Der Autor schreibt wunderbar, beschreibt, aber hält die Spannung bis zur letzten Seite hoch. Das ist auch mein einziger Kritikpunkt: wenn man meint, es ist zu Ende, geht es immer nochmal weiter. Da hätte etwas weniger Dramatik gereicht.