Mord an der Cote d´ Azur

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Der Roman "Das Grab unter Zedern" stammt vom Autor Remy Eyssen, erscheint im Frühsommer 2018 im Ullstein Verlag und ist der 4. Band um den Rechtsmediziner Leon Ritter.
Diesmal wird ein Familienvater durch das Berufungsgericht freigesprochen und kehrt 5 Jahre nach dem Mord an seiner Tochter in seine Heimatstadt zurück. Dort glaubt keiner an dessen Unschuld, doch die Polizei beginnt von neuem mit der Suche nach dem Täter und reißt damit alte Wunden auf. Gleichzeitig gibt es in der Umgebung 3 weitere Todesfälle, die Dr. Ritter auf den Plan rufen. Und hier beginnt der Autor geschickt, ein undurchsitiges Netz aus alter Schuld, Lügen und Irrwegen rund um den ungeklärten Mordfall an der kleinen Amelie zu weben. Seine inoffiziellen Recherchen führen Ritter entlang der Cote d´ Azur, sodass wir Leser neben der Spannung des Krimis auch noch detailierte Landschaftsbeschreibungen genießen können.
Erzählt wird die Geschichte aus 3 verschiedenen Perspektiven, wobei der Blickwinkel des Rechtsmediziniers den Löwenanteil ausmacht.
Beide, Dr. Ritter und seine Lebensgefährtin, die ermittelnde Kommissarin Isabelle, sind authentische Protagonisten mit liebenswerten Marotten und für mich neben den malerischen Landschaftsbeschreibungen elementar für diesen Roman. Hinzu kommen Nebendarsteller wie Ritters egozentrischer neuer Kollege Bodin oder Isabelles knurriger Chef Zerna, welche der Konstellation die nötige Würze geben.
Der Spannungsbogen in diesem Roman zieht sich buchstäblich bis zur vorletzten Seite, was mir persönlich sehr gut gefallen hat. Als Hinweis an alle Leser daher: nicht die letzte Seite schon vorablesen! Clever gemacht vom Autor ist auch die Tatsache, dass man zwar schon Dank des Titels weiß, dass es 3 Vorgängerromane gibt. Allerdings verzichtet er fast komplett auf Andeutungen zu diesen. Wer also nach der Lektüre des vorliegenden Buches Feuer gefangen hat, kann die Reihe getrost von hinten aufrollen und bleibt trotzdem bis zum Schluss neugierig.
Von mir gibt es daher sehr gerne eine Leseempfehlung für Leon Ritters 4. Fall und ein herzliches Dankeschön an den Ullstein Verlag für die Überlassung des Rezensionsexemplares.