Eine große Geschichte

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jezebel_maureen Avatar

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Richard Powers neuer Roman "Das große Spiel" hat alles, was ein Bestseller braucht: eine komplexe, toll erzählte Story, unvorhersehbare Twists und großartige Protagonistinnen. Aber das Buch hat noch viel mehr, was es zu einer großen Geschichte und einem Klassiker macht, denn es verbindet aktuelle Probleme mit so vielen Fakten und Details, dass die Leserin das Buch sicherlich mehrmals lesen muss, um die Komplexität ganz zu fassen.
Die Leben von vier Menschen werden nur scheinbar zufällig auf der Insel Makatea miteinander verknüpft. Rafi Young und Todd Keane sind zwei ungleiche aber trotzdem enge Freunde seit ihrer Schulzeit. Von klein auf verbindet sie der Wettbewerb bei Spielen, von Schach bis Go. Rafi widmet sich der Literatur, Todd wird ein IT-Milliardär.
Eveline Beaulieu ist Taucherin und Ozeanografin. Ihre Geschichte ist so schön erzählt, dass die Leserinnen geradezu mit ihr auf Tauchgang gehen können. Die Künstlerin Ina Aroita kämpft auf Makatea mit ihren eigenen Mitteln gegen die zunehmende Plastikvermüllung der Strände.
Nicht nur die Hauptfiguren haben komplex ausgearbeitete Geschichten, bis in die Nebenfiguren sind die Charaktere gut konstruiert und erzählt. Powers überlässt es der mündigen Leserin, eine eigene Meinung zu bilden und macht dadurch das Buch zu einem Leseerlebnis, das noch lange nachwirkt.