Veit M. Etzold - Das große Tier

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wolfhound1 Avatar

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Das Große Tier, eine Geschichte über Lug und Trug, Aktien, Verschwörungen, uralte Mächte und die Weltherrschaft. Wer hier natürlich nicht fehlen darf, ist der Vatikan, welcher auch nicht lange auf sich warten lässt.

In der Silvesternacht wird im Berliner Adlon der Geschäftsmann Stuart Hill, Chef von Promethean Industries ermordet. Ohne Gewalteinwirkung. Gleichzeitig wird ein Banker von Headhuntern mit fünf Millionen auf seinem Konto gelockt - und in sein Verderben gestürzt?

Des Weiteren feiert Vincent mit seinem Kumpel Tobi Silvester am Brandenburger Tor.

Innerhalb von wenigen Seiten warten verschiedenste Handlungsstränge auf den Leser, die auf den ersten Blick nicht unbedingt etwas miteinander zu tun haben. Groteske Morde folgen, die Berliner Polizei ist im Begriff den Fall zu verlieren und immer mehr Verstrickungen der Aktienbranche kommen ans Licht. Es ist die Rede von Headhuntern, Leerverkäufen, Manipulation der Börse - und einem grausamen Aufnahmeritual, möchte man zu den ganz Großen ohne Seele gehören. In diesem Wirrwar versucht sich die Kommissarin Sarah zurechtzufinden und kommt nicht umhin, ihre Affäre Vincent als Berater hinzuzuziehen. Eine atemberaubende Suche nach den Tätern führt Sarah und Vincent nach England, zu Scotland Yard sowie dem Professoren Stokes, der mit seiner abstrusen Verschwörungstheorie tatsächlich zur Lösung des Fall beiträgt. Und dann ist da noch Vincents Bruder Marcus. Aber was hat dieser mit der ganzen Sache zu tun?

 

Obwohl Etzold von Anfang an verschiedenste Handlungsstränge aufgreift und auch durch kurze Kapitel häufig diese wechselt, fällt es dem aufmerksamen Leser nicht schwer, den einzelnen Personen zu folgen. 

Man bekommt kostenlos noch einen Crashkurs im Bankwesen dazu und hat hinterher das Gefühl, ein wenig mehr zu wissen. Trotzdem müssen einige Abstriche gemacht werden, denn eine Verschwörungstheorie ist gut und schön, aber haben wir denn davon nicht schon genug? Und muss gleich wieder das Verschwörungsphänomen Lady Di ausgepackt werden, nur weil Das Große Tier auch in London spielt? Einige Dinge wirken doch recht konstruiert und erwecken das Gefühl, dass Etzold zu viel auf einmal wollte.

Zum Schluss wirkt auch die Möchtegern-Liebesgeschichte von Sarah und Vincent mehr gewollt als gekonnt.

 

Trotz der eben genannten Abzüge ist Das Große Tier für mich ein Buch mit Potenzial und auch Herr Etzold ist ein Autor mit Potenzial, der sich nicht lange mit Erklärungen von Personen aufhält, sondern diese durch ihre Taten sprechen lässt.

 

Diese Rezension ist unter dem Namen KleineMaus auch auf lovelybooks.de veröffentlicht.