Familiengeheimnisse

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kirschrote emily Avatar

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Das Buch "Das Haus am Himmelsrand" handelt von der Familie Tanner in Freiburg. Lizzy erhält am Sterbebett ihres Großvater den Auftrag für Gerechtigkeit zu sorgen, die sie zunächst nicht versteht. Als dann noch eine Immobilie an für die Familie Fremde vererbt wird, bewegt Lizzy sich langsam aus der Bequemlichkeit und Naivität ihres Lebens. Sie sammelt Informationen über ihre Familie und das Familienunternehmen und stößt schon bald auf Ungereimtheiten und Fragen, die aus der Zeit des Nationalsozialismus stammen.

Während dieser Recherchen entwickelt sich auch Lizzy in ihrer Persönlichkeit.

Während des Buches gibt es einige passende Rückblenden in die 30/40er Jahre, die sehr authentisch geschrieben Sindbad mir gut gefallen haben.

Das Buch arbeitet die Geschichte sehr gut auf und ist authentisch für eine Familie in der Zeit. Die Auflösung des Geheimnisses ist nicht übermäßig überraschend, dennoch hat es mir gefallen wie dadurch die Familie enger zusammenrückt und die Vergangenheit gemeinsam verarbeitet. Die Blocks sind in den Beschreibungen sympathisch und ihre Reaktionen auf die Wahrheit nachvollziehbar. Ella Bloch ist keine Person, die auf Vergeltung aus ist, ein sofortiges Verzeihen allerdings auch nicht möglich.

Die Nebengeschichte über Tom und Lizzy hingegen hat mich nicht überzeugt. Tom und auch die Beziehung der beiden ist mir zu farb- und konturenlos. Die Entwicklung in dieser Beziehung war für mich nicht nachvollziehbar. Der Weggang Toms ist mir zu reibungslos und er selbst sieht sich viel zu sehr in der Opferrolle. Die schnelle neue Beziehung der beiden mit einer vermuteten Schwangerschaft seiner neuen Freundin waren nicht nachvollziehbar. Vor allem war es mir zu viel, dass ausgerechnet David Bloch Lizzys Herz erobert. Er war mir durchaus sympathisch, aber die Konstellation war etwas zu viel und irgendwie unglaubwürdig.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, es war authentisch und hat die NS Zeit für ein Familienschicksal dezent aber treffend behandelt.