Geheimnisvolle Familiengeschichte

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stella08 Avatar

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Das Buch entführt Leser nach Amsterdam ins frühe 18. Jahrhundert, genauer gesagt ins Haus an der Herengracht, welches groß und pompös ist. Die darin lebende Familie Brandt, bestehend aus Otto mit seiner Tocher Thea, ihrer Tante Nella und der Haushälterin Cornelia war ursprünglich wohlhabend. Nun plagen sie finanzielle Sorgen, die dazu führen, dass Vater Otto und Tante Nella spezielle Pläne für die grade 18 Jahre alt gewordene Thea haben. Thea hat jedoch eigene Interessen und Wünsche für ihr Leben. Ob Thea sich den Wünschen ihrer Familie beugt, lässt sich im Roman verfolgen.

Der Roman ist ein Folgeband zu "Die Magie der kleinen Dinge", den man nicht zwingend gelesen haben muss. Rückblickend hätte ich den anderen Roman gerne zuvor gelesen, da ich die Charaktere und ihre Dynamik sicherlich besser greifen hätte können. Tante Nella und ihre Geschichte blieb für mich eher im verborgenen. Ich kann mir vorstellen, dass dies damit zu tun hat, dass ich den ersten Band nicht gelesen habe. Daher halte ich diesen Aspekt aus der Bewertung des Buches heraus, es war ja meine Entscheidung den zweiten Band direkt zu lesen.

Der Roman ist sehr atmosphärisch geschrieben, denn die Stadt Amsterdam mit ihren Häusern und Kanälen wird eindrücklich dargestellt. Gut gefallen hat mir ebenfalls, dass die Charaktere nicht komplett schwarz oder weiß waren und ebenfalls nicht absehbar war, wie sich Beziehungen verändern werden. Der Roman ist von Familiengeheimnissen und kleineren oder größeren Streiterein innerhalb der Familie durchzogen, die mich immer haben miträtseln lassen.

An manchen Stellen empfand ich den Roman als eher langwierig, jedoch habe ich den Roman sehr gerne gelesen nicht zuletzt wegen des stimmungsvollen Schreibstils der Autorin. Ich kann den Roman auf jeden Fall weiterempfehlen, würde aber - ohne den ersten Band gelesen zu haben - vorschlagen, bei diesem anzufangen, um vollständig in die Geschichte und die Charaktere eintauchen zu können. Mir hat etwas Tiefe bei den einzelnen Charakteren gefehlt.