Konventionen oder selbstbestimmtes Leben

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miltonia 01 Avatar

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Leider hat mir hier der Hinweis gefehlt, dass es sich um die Fortsetzung eines früheren Romans handelt und die ganzen Vorgeschichten der handelnden Personen bleiben leider größtenteils im Dunkeln, sind aber aus meiner Sicht ziemlich wichtig.

Die junge Thea lebt als Mischlingskind im Amsterdam des 17. Jahrhundert in einer vorgeblich wohlhabenden Kaufmannsfamilie mit ihrem verwitweten Vater Otto, ihrer Tante Nella und ihrer alten Kinderfrau Cornelia, aber das Ganze ist ein ständiger Kampf um das liebe Geld, die Familie versetzt nach und nach die gesamten Wertgegenstände, um zu überleben und um den Schein zu wahren. Dazu wird die Geschichte um diverse Skandale der Familie konsequent totgeschwiegen, was es sowohl für Thea wie auch den Leser nicht einfacher macht.

Eine Heirat zwischen Thea und einem möglichst wohlhabenden Mann scheint da die naheliegendste Lösung, aber Thea hat nicht nur einen eigenen Kopf, sondern auch viele große Rosinen darin und ist dazu noch unsterblich verliebt in das Theater an sich und einen jungen Bühnenmaler im Besonderen. Leider erweist sich dieser als intrigantes und betrügerisches Ekel, was Thea einen ganz beträchtlichen Schlag versetzt.

Andererseits ist die Familie aber auch nicht bereit, auf ihr Ansehen und Prestige zu verzichten und der ganzen bürgerlichen Stadtwelt den Rücken zu kehren und so läuft alles auf eine Katastrophe zu.

Leider hat mich dieses Buch nicht so richtig gepackt, ich finde zwar die Beschreibung der mittelalterlichen Stadt sehr gelungen, kann aber die Handlungen der Hauptpersonen oft nicht nachvollziehen und verstehen. Vielleicht fehlt mir hier eben der erwähnte Hintergrund aus dem ersten Buch und wirklich sympathisch ist mir hier auch niemand.

Das schlägt sich auch in meiner Bewertung mit 3 Sternen nieder.