Schauriger Kriminalroman mit einer Prise Wirklichkeit

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mrsdarcyreveals Avatar

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Es ist Jahre her, seit ich Bücher von Kai Meyer gelesen habe. Dem Genre Fantasy für Kinder und Jugendliche verschrieben, war seine erzählerische Stimme damals schon bemerkenswert und wortgewaltig - aber lange nicht so ausgefeilt, wie sie es heute ist.
Gerade lese ich begeistert „Die Bibliothek im Nebel“ und staune über diese Plastizität, die er nun mit seinen Geschichten heraufbeschwört.

Die Leseprobe seines neuesten Werkes zu lesen, war mir eine große Freude. Nicht nur Meyers Sprachgewandtheit ist ein wahrer Hochgenuss - ich bin auch sehr verbunden mit den Orten, die er beschreibt. In meiner Berufsausbildung hatte ich die Möglichkeit, für einige Wochen in der DNB, früher Deutsche Bücherei, zu arbeiten. Mir sind die verwinkelten Kellergänge, endlos scheinenden Magazine, der krasse Gegensatz zwischen prunkvoller Architektur für die Öffentlichkeit und der neutralen Tristheit hinter den Kulissen bekannt.
„Das Haus der Bücher und Schatten“ scheint ein brisanter Kriminalroman zu sein. Ihm haftet etwas Schauriges an, das seine Leser auf die Reise in eine abgründige Vergangenheit hinfort trägt.