Blanche und Soléne

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miro76 Avatar

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Paris, heute

Soléne, erfolgreiche Anwältin in einer renommierten Kanzlei stürzt nach dem Selbstmord eines Klienten in eine tiefe Depression. Sie erkennt, dass sie ihr Leben und ihre Träume der Arbeit geopfert hat und empfindet eine riesige Leere in ihrem Leben. Dem Rat eines Psychiater, sich ehrenamtlich zu betätigen, folgend stolpert sie über eine Anzeige. Es wird ein öffentlicher Schreiber gesucht. Sie erinnert sich, dass sie eigentlich mal Schriftstellerin hatte werden wollen. Vielleicht kommen die Worte zurück, wenn sie diese Arbeit annimmt.

Paris, 1925

Blanche Peyron und ihr Mann Albin sind engagierte Streiter in der Heilsarmee. Sie versuchen ihr Bestes im Kampf gegen die Armut, doch alles scheint ein Tropfen auf den heißen Stein. Fast zufällig entdeckt Blanche ein riesengroßes Gebäude, dass zum Verkauf steht. Ihr Traum, ein Haus für hilfsbedürftige Frauen zu schaffen, könnte Realität werden. Mit unermüdlichen Engagement schafft sie es, die enorme Kaufsumme und ebenso das Geld für die Renovierungsarbeiten aufzutreiben. Der Palast der Frau wird Realität und hat Bestand.

Blanche und Soléne sind ganz unterschiedliche Charaktere. Ihre Leben berühren sich durch die Zeit und Blanches Ideale leben im Palast und in Soléne weiter. Die Autorin erzählt uns die Geschichte dieser zwei Frauen in wechselnden Etappen und beide Erzählstränge sind interessant und berührend. Es ist schön zu sehen, was alles möglich ist. Beide schaffen einen riesigen Kraftakt, denn auch der Weg aus der Depression hin zu echter Empathie ist kein leichter.

Die Geschichten der einzelnen Schicksale, die zwischendurch eingeflochten werden sind ebenfalls berührend und könnten jederzeit so wahr sein.

Ich habe das Buch mit Spannung und Interesse nahezu verschlungen. Es liest sich, wie schon der Zopf, recht einfach und ist doch stark im Ausdruck.

Eine klare Leseempfehlung vor allem an Frauen!