Blick hinter die Kulissen

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martina83 Avatar

Von

„Manchmal genügen Worte allein nicht. Wenn sie keine Wirkung zeigen, muss man zur Tat schreiten.“ 89%



Inhalt:

Solène befindet sich in einer Krise. Sie bewirbt sich als ehrenamtliche Schreiberin in einem Pariser Frauenhaus. Dort soll sie im Auftrag der Frauen unterschiedlichste Briefe schreiben und wird dabei mit den Schicksalen konfrontiert. Doch wer hat dieses Frauenhaus ins Leben gerufen? Solène beschließet auch die Geschichte der Gründerin Blanche Perron aufzuschreiben. Die Zeit mit den Frauen und im Haus der Frauen bringt Solène langsam wieder ins Leben zurück.


Cover:

Das Cover gefällt mir gut. Die pinke Farbe sticht ins Auge. Obwohl das Thema nur raue Seiten hat, geben die Blumen dem ganzen etwas Zartes. Vom Stil her erinnert es an das erste Buch der Autorin.



Meine persönliche Meinung:

Der Schreibstil ist sehr angenehm und ermöglicht ein flüssiges Lesen. Die Seiten fliegen nur so dahin. Im letzten Drittel war es mir aber ein bisschen langatmig. Toll beschrieben wurden die beiden Geschichten wie es zur Entstehung des Frauenhauses kam und wie Solène zu sich selbst findet. In ihrem Burnout ist steht sie völlig neben sich. Durch ihre Tätigkeit als ehrenamtliche öffentliche Schreiberin im Frauenhaus lernt sie wieder Gefühle zuzulassen, versteht die wirklichen Probleme der Frauen und auch wie wichtig es ist, sich zu öffnen und andere an sich heranzulassen. Man erfährt die Hintergründe der Frauen und warum sie auf der Straße oder im Frauenhaus leben. Ich ertappte mich dabei, wie ich oft wegschaue bei Bettlern, doch eigentlich kenne ich ja deren Geschichte gar nicht. Dieses Buch möchte auf jeden Fall eingefahrene Meinungen auflockern und regt an, andere Blickwinkel einzunehmen und auch an andere zu denken.



Fazit:

Ein nettes Buch, das Tabuthemen aufrüttelt und einen zwingt hinzuschauen, wo man manchmal wegsieht.