Ein sehr schöner Roman

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calimeroo Avatar

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"Das Haus der Frauen" von Laetitia Colombani hat mir sehr gut gefallen. Die Sprünge zwischen "Paris heute" mit Solène und "Paris in der Vergangenheit" mit Blanche waren sehr gut abgestimmt und jeder Handlungsstrang war für mich fesselnd.

Im Teil Paris vor ca. 100 Jahren geht es um Blanche Roussel. Es wird von ihrem Leben erzählt, ihrer Arbeit bei der französischen Heilsarmee, wie sie ihren späteren Mann Albin Peyron kennenlernt und gemeinsam mit ihm für den Palast der Frau kämpft. Sie haben Spenden für dieses Projekt gesammelt und es letztendlich tatsächlich geschafft das Pariser Gebäude für den Palast der Frau zu kaufen und zu renovieren um dort Frauen ein sicheres zu Hause zu geben damit sie nicht auf der Straße leben müssen, dort vergewaltigt, bestohlen und misshandelt werden oder von ihren Männern zu Tode geprügelt werden.

Im Teil "Paris heute" geht es um die herausragende Anwältin Solène, die, nachdem sich ihr Mandant nach einer für ihn niederschmetternden Gerichtsverhandlung im Gerichtsgebäude vom 6. Stock in den Tod stürzte, einen Nervenzusammenbruch erleidet und Burn-out attestiert bekommt. Sie ist nicht mehr in der Lage zu arbeiten, zieht sich vom normalen Leben komplett zurück und ihr Psychiater rät ihr in einer Sitzung vor, ein Ehrenamt zu übernehmen um aus ihrer Sinnkrise zu kommen. Sie wird ehrenamtliche Schreiberin in dem von Blanche Peyron gegründeten Palast der Frau. Anfangs ist es schwer mit den Frauen aus divesen Kulturkreisen in Kontakt zu treten, nach und nach gelingt es ihr jedoch und sie hilft den Bewohnerinnen dieses Hauses mit ihrer Korrespondenz.

Ein sehr berührender, wunderschöner Roman. Mir hat er unglaublich gut gefallen.