Eine gelungene Kombination aus Fiktion und Geschichte

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pusteblümchen Avatar

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Nachdem die vierzigjährige erfolgreiche Anwältin Solène mitansehen muss, wie sich einer ihrer Mandanten aus dem sechsten Stock des Gerichtsgebäudes aus dem Fenster stürzt, bricht sie zusammen. Die Diagnose lautet Burn-out. Im Anschluss möchte sie ihr Leben verändern und beginnt sich ehrenamtlich zu engagieren. Sie beginnt in Paris im Haus der Frauen, den Schriftverkehr für die Bewohnerinnen zu übernehmen. Dort wohnen Frauen, die aus den unterschiedlichsten Orten der Welt geflüchtet sind und jede hat ihr persönliches Schicksal. Das Haus wurde 1925 von Blanche Peyron gegründet und Solène, deren ursprünglicher Wunsch darin bestand Schriftstellerin zu werden, beginnt deren Geschichte aufzuschreiben.
Das Buch besteht aus zwei Erzählsträngen. In dem einen geht es um die Ereignisse in der Gegenwart um Solène und die Bewohner des Frauenpalastes, deren Schicksale berührend und fesselnd sind und in dem anderen um das Leben von Blanche Peyron in den 1920-er Jahren. Leider hat das Buch nur knapp 260 Seiten, so dass nicht allzu viel Platz für die einzelnen Schicksale der Frauen war. Auch über das Leben von Blanche Peyron hätte ich gerne mehr erfahren.
Trotzdem ist "Das Haus der Frauen" insgesamt ein interessanter und lesenswerter Roman der Autorin Laetitia Colombani, der einen guten Einblick in das Leben von mit einem schweren Schicksal und einer faszinierenden historischen Person gibt.