Fakt und Fiktion

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onepoundofbacon Avatar

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Zwei Frauen, eine Geschichte:
vor fast hundert Jahren verschrieb sich Blanche Peyron der Heilsarme und tat alles ihr mögliche um Frauen ohne Zuflucht, eine zu gewähren.
Das ist Fakt und ein trauriger, denn als ich nach ihrem Namen suchte, fand ich lediglich den Eintrag der französischen Wikipedia-Seite.
Aber auch darum geht es im "Haus der Frauen" - nicht darum in die Geschichte einzugehen, aber es zu ermöglichen, dass andere eine Geschichte, ein Leben, haben können.

Im fiktionalen Teil des Buches geht es um Solene, die es nach einem tragischen Zwischenfall, kaum mehr aus dem Haus schafft und nach einem neuen Lebenssinn sucht. Ganz zufällig stolpert sie über eine Anzeige in der ein öffentlicher Schreiber gesucht wird. Das Schreiben hatte ihr schon immer gelegen und so hofft sie durch die neue Tätigkeit wieder Liebe zum Verfassen von Texten aufkommen zu lassen.

Das Buch verbindet auf 254 die Leben zweier Frauen, getrennt durch ein Jahrhundert. Ein tolles Konzept, das die Realität greifbarer macht und nachdenklich stimmt.
Wenn ich etwas bemängeln müsste, dann dass alles sehr vorhersehbar und manche Figuren ins klischeehafte abdriften, aber das mindert das kurzweilige Lesevergnügen nur minimal.