Frauensolidarität

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sophia60 Avatar

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Wie der Titel schon beschreibt hat die Autorin Laetitia Colombani einen Roman über ein Frauenhaus geschrieben. Dieses existiert tatsächlich und wurde vor ca 100 Jahren von Blanche Peyron gegründet.
Das Buch spielt in zwei Zeitebenen , dem heutigen Paris und dem Paris von 1925. Im "Paris heute", wie die entsprechenden Kapitel überschrieben sind, erfahren wir von der erfolgreichen Anwältin Solene, die nach dem Selbstmord eines Klienten in eine tiefe Depression verfällt. Sie sucht sich auf Anraten ihres Psychiaters einen ehrenamtlichen Job und landet so im "Palast der Frauen", wo sie als öffentliche Schreiberin den dort wohnenden Frauen ihre Hilfe anbietet.
Die Autorin breitet in einem bunten Kaleidoskop die verschiedenen Frauenschicksale vor uns aus. Auch Solene sieht sich mit diesen auf nicht immer erfreuliche Weise konfrontiert. Geschickt spiegelt die Autorin diese Frauenschicksale mit der Oberklassenwelt der Solene.
Weiterhin werden die jetzigen Frauenschicksale mit den Schicksalen im Paris um 1925/26 verglichen, und wir können feststellen, dass sich so viel in den hundert Jahren nicht verändert hat. Die Autorin beschreibt , wie die mutige Heilsarmistin Blanche Peyron gegen viele Widerstände das noch heutzutage existierende Frauenhaus gegründet hat.
Der Stil der Autorin zeichnet sich durch eine eher nüchtern beschreibende Weise aus. Gut geplante Sätze mit sparsamer wörtlicher Rede machen den Roman leicht und schnell lesbar.