Das Haus der Lady Armstrong

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raschke64 Avatar

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Laut Klappentext baut 1840 Lord Edward Armstrong in Irland für seine Frau Anna ein großes Herrenhaus. Sie bekommen keine Kinder und die Ehe zerbricht. 1913 – die Nachfahren Lord Pierce und Lady Clare haben ebenfalls kein Glück und Clara verlässt das Haus als gebrochene Frau. Anfang des 21. Jahrhunderts verkauft Nico Armstrong das heruntergekommene Anwesen an Kate Fallon …

Selten war ich über so viele Fehler im Klappentext wütend. Die Ehe von Edward und Anna zerbricht nicht, Clare ist keine gebrochene Frau, im Gegenteil –sie lebt ein ganz eigenes Leben. Aber eigentlich sind diese Kleinigkeiten nicht mehr wichtig, denn das ganze Buch war für mich eine Enttäuschung. Ich erwartete eine Familiengeschichte von 1840 bis zur Jetztzeit. Statt dessen gibt es diese 3 Episoden und dazwischen erfährt man fast nichts. Die Figuren des ganzen Buches sind furchtbar klischeehaft und sehr platt. Überhaupt hat das Buch so gar keinen Tiefgang, sondern ähnelte für mich einer einzigen und auch noch ziemlichen banalen Seifenoper. Die Ereignisse in Irland werden nur am Rande erwähnt und dienen eigentlich nur dazu, die handelnden Männer (Sinclair und Pierce) oder Frauen (Anna und Prudence) irgendwie noch abgrundtief böser darzustellen und die jeweils auf der anderen Seite stehenden „Guten“ (Edward, Clara) noch leidender. Da rettet die kleine Überraschung am Ende dann auch nichts mehr. Mein Fazit: wer auf seichte Bücher ohne Tiefgang steht und sich nicht an der extremen schwarz-weiß Zeichnung der Figuren stört, wer keine Hintergrundinformationen erwartet oder nur mal schnell zwischendurch etwas lesen will – ist mit dem Buch gut beraten. Alle anderen werden eher enttäuscht sein. Positiv möchte ich noch anmerken, dass das Buch zumindest gut und flüssig lesbar war.