emotionale Grausamkeiten

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gesil Avatar

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_Zur Hochzeit im Jahr 1840 schenkt Lord Edward Armstrong seiner Braut Anna ein Herrenhaus, das er nach ihren Wünschen und Träumen errichten ließ, doch das Glück stellt sich für die beiden nicht ein._

_In den Jahren 1913 bis 1922 bewohnen Lord Pierce und Lady Clara das Anwesen. Während Clara ihren Mann wirklich liebt, hat Pierce seine Frau lediglich geheiratet, um einem ehemaligen Nebenbuhler eins auswischen zu können und so verläßt Clara nach Jahren der Demütigung das Haus als gebrochene Frau._

_Nico Armstrong würde das Haus gern behalten, doch Schulden und eine kostspielige Scheidung zwingen ihn zum Verkauf. Als die neue Eigentümerin alte Briefe findet, taucht sie ein in ein lang vergangenes Leben._

„Das Haus der Lady Armstrong“ war der erste Roman aus der Feder des Autors Andrew O'Connor und ich glaube, dass er auch der einzige bleiben wird. Zwar ist der Schreibstil gut und flüssig zu lesen, aber die Story an sich war mir dann doch zu banal und „zu oft dagewesen“. Auch empfand ich die Charaktere teilweise als unsympathisch und auch klischeehaft. Wobei ich nicht weiß, ob es an der Familie Armstrong liegt oder daran, dass der Autor meint, dass seine Geschichte nur funktioniert, wenn es auf der einen Seite entweder habgierige, kaltherzige oder snobistische Figuren gibt und auf der anderen Seite jene, denen das Schicksal übel mitgespielt hat. Hätte es nur jeweils ein Paar gegeben, hätte die Geschichte vielleicht noch funktioniert, so war mir das doch etwas zu viel emotionale Grausamkeit auf einmal.

Der Schluss wurde dann mit zwei, drei großen Zeitsprüngen „abgehandelt“ und ich hatte den Eindruck, als hätte Andrew O'Connor keine Zeit oder keine Lust mehr, der Geschichte einen runden Abschluss zu gönnen.