Familiendrama trifft Thriller

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katha.18 Avatar

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"Und irgendetwas stimmt nicht mit diesem Haus, Sebastian. Irgendetwas ist hier geschehen. Ich habe keine Ahnung was es sit - aber worum auch immer es geht und was auch immer Rickard beabsichtigt, es hat etwas mit diesem Haus zutun." (S. 206f.).
Das Buch lockt mit dem Thema der Gesichterkennungsschwäche der Protagonistin. Im Verlauf der Geschichte tritt dies allerdings eher in den Hintergrund- hier wäre mehr Potenzial für diese Krankheit im Zusammenhang mit einem Todesfall und dem flüchtigen Täter.
Das Buch überzeugt durch eine durchweg düstere, bedrückende Stimmung welche eine spannende Atmosphäre schafft. Dennoch wirkt das Buch eher wie ein Familiendrama als ein Thriller. Fesselnd ist es dennoch. Das Buch bietet abwechselnd die Perspektive aus Vergangenheit und Gegenwart, sorgt aber durch das Aufkommen weiterer Charaktere, welche sich in ihren Namen ähneln (viele beginnen mit V), für Verwirrung. Wer ist wer? welche Verbindung haben sie? Das Buch bietet ein überraschendes Ende, welches aber durch die vielen Identitäten und Personen schwierig zu verfolgen ist.
Bei den Personen fehlt es etwas an Tiefgang, da diese charakerlich nicht ganz ausgearbeitet sind.
Schlussendlich ist das Buch ein solider Roman, welchem es zwar nicht an Spannung und Mystherien fehlt, allerdings auch nicht komplett in das Genre des Thrillers hineinpasst. Oftmals wirkte das Buch doch sehr langatmig. Die Kapitel sind jedoch kurz und lassen sich durch den angenehmen Schreibstil gut lesen. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.