Leider auf ganzer Linie versagt

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flocke-elsa Avatar

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Zusammenfassung:
Als Eleanor ihre Großmutter Viviane wie jede Woche Sonntag abends zum gemeinsamen Abendessen besuchen geht, findet sie diese ermordet im Hausflur vor. Doch nicht nur das, sie steht dem Mörder auch noch von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Das Problem, Eleanor kann ihn aufgrund ihrer Gesichtserkennungsschwäche nicht beschreiben geschweige denn identifizieren. Kurz darauf erfährt sie, dass sie von ihrer Großmutter einen Hof namens Solhöga geerbt hat, von dem sie noch nie zuvor etwas gehört hat. Dort geschehen bald mysteriöse Dinge und ihr wird klar, jemand ist hinter ihnen her. Doch wer will ihnen etwas antun? Und was hat es mit dem Hof auf sich?

Meine Meinung:
So begeistert, wie ich von ihrem ersten Buch war, so enttäuscht wurde ich jetzt von diesem.

Recht schnell, wurde mir klar, wohin die Reise in diesem Buch gehen wird. Zwar wusste ich nicht genau, wie wir dorthin kommen würden, doch dem Ausgang war ich mir recht sicher.

Leider muss ich sagen, dass der Weg, dem ich als Leser dafür gehen musste sehr steinig und langwierig war. Um mal etwas mehr ins Detail zu gehen:

Die Geschichte findet wieder auf zwei Zeitebenen statt. Zum einen, haben wir hier Eleanor, die nach der Ermordung ihrer Großmutter wieder lernen muss, zurecht zu kommen. Gleichzeitig wird ihr ein bisher für sie unbekannten Hof namens Solhöga vererbt, um dessen Verkauf sie sich nun kümmern muss.

Dort spielt nun der Großteil der Geschichte. Als Protagonisten, Eleanor und ihr Freund Sebastian, ihre Tante Veronika sowie ein Notar. Abgeschieden von dem Rest der Welt, passieren auf Solhöga plötzlich mysteriöse Dinge, denen sich die Vier stellen müssen.

Die Protagonisten dieser Zeitebene sind von der Autorin gut ausgearbeitet. Sie haben alle ihre Eigenheiten, die man auch immer wieder erkennt und bringen so eine großartige Mischung an Charakteren und Unterschieden in die Geschichte. Besonders Veronikas Vorgeschichte, Leben und Ansichten fand ich sehr interessant.

Auf die Ereignisse selbst, werde ich nicht weiter eingehen. Grob umrissen kann ich aber sagen, dass ich den Schauplatz viel zu eng gewählt finde. Ich vermute, dass dadurch die Unbeweglichkeit der Personen gezeigt werden sollte. Für mich war es jedoch einfach nur langweilig immer den gleichen drei Situationen zu begegnen. Dadurch wurde leider aber auch das aufgeregte Kribbeln, dass das erste Buch der Autorin ausgemacht hat im Keim erstickt.

Die zweite Zeitebene sind immer wieder Ausschnitte aus der Vergangenheit, die von Annuschka, einer Cousine von Viviane, erzählt werden. Auch hier haben wir wieder verschiedene Protagonisten. Unter anderem die junge Viviane, ihren Ehemann sowie das Personal der Familie.

Anfangs fand ich diese Kapitel noch interessant, weil sie mir etwas von Vivianes Vergangenheit gezeigt haben und ich dachte, so würde ich einen Einblick bekommen, wie sie so distanziert und hart geworden ist, wie sie am Ende war. Leider musste ich schnell einsehen, dass der Teil der Geschichte für mich wohl auch nicht viel mehr Nervenkitzel hergeben wird, wie die Gegenwart. Zwar wurden hier einige Rätsel aufgelöst, jedoch war mir schnell bewusst, was dabei am Ende rauskommen wird, wodurch es auf Dauer ziemlich langweilig für mich wurde.

Ein Pluspunkt hier ist die Beschreibung der damaligen Verhältnisse und Lebensweisen der Familie. Diese fand ich sehr anschaulich und zeitgemäß.

Fazit:
Durch das sehr starke erste Buch der Autorin, hat diese Geschichte auf ganzer Linie für mich versagt.

Das erhoffte Kribbeln, der Nervenkitzen sowie der Sog in die Geschichte sind leider komplett ausgeblieben. Schade. Vielleicht beim nächsten Mal.