Unheilvolle Stimmung

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gormflath Avatar

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Eleanor besucht nach etlichen mysteriösen Nachrichten ihre Großmutter Vivianne und stößt dort an der Tür auf deren Mörder. Aufgrund ihrer Gesichtserkennungsschwäche kann sie den Täter allerdings nicht beschreiben, für ihre Großmutter jedoch kommt jede Hilfe zu spät. Bald nach ihrem Tod erfährt sie, dass sie Erbin des Gutshofs Solhöga ist, ein alter Landsitz mit weitläufigen Wald- und Jagdgebieten, von dessen Existenz sie zuvor nie gehört hat.
Zur Erstellung eines Nachlassverzeichnisses wird sie von Rickard, dem Notar für ein Wochenende auf Solhöga erwartet und macht sich gemeinsam mit ihrem Freund Sebastian auf den Weg dorthin. Völlig unerwartet treffen sie dort auch auf Veronika,
Eleanors jahrelang nicht gesehene Tante. Mats Bengtsson, der Gutsverwalter bleibt verschwunden, obwohl Solhöga einen tadellos gepflegten Eindruck macht. Bald geschehen mysteriöse Dinge auf dem Gut und Eleanor wird schnell klar, dass sich noch eine Person dort aufhalten muss, die hinter ihnen her ist. Als Veronika ein Bündel mit sich geführte Briefe ihres verstorbenen Vaters vermisst, verdächtigt sie Rickard, der den Diebstahl vehement bestreitet. Aber ist er wirklich Notar oder welche Rolle spielt er auf Solhöga? Eleanor findet ein gut verstecktes Tagebuch, das Annuschka, dem ehemaligen Hausmädchen des Gutshofs, gehörte. Beim Lesen der über 50 Jahre alten Zeilen kommt sie alten Familiengeheimnissen auf die Spur. Hängt womöglich der Mord an ihrer Großmutter Vivianne mit diesem alten Tagebuch zusammen? Eleanor fällt es zunächst schwer, ihre Beobachtungen mit dem sachlich nüchternen Sebastian zu teilen, und als dieser selbst erkennt, dass auf dem Gut etwas ganz und gar nicht stimmt, scheint es zu spät zu sein, um lebend zu entkommen.
Camilla Sten versteht es bestens, in ihrem spannenden Pageturner die Spannung nicht nur zu halten, sondern diese durch die jeweiligen Cliffhanger am Ende der kurzen Kapitel immer mehr zu steigern. Die eingestreuten Kapitel aus Annuschkas Tagebuch führen den Leser auf eine Reise in die Vergangenheit und immer mehr ahnt man beim Lesen, dass in dieser Familie nichts so ist wie es scheint. Selbst das Ende des Psychothrillers führt noch einmal zu einer völlig überraschenden Wendung, die ich so nicht erwartet habe.

Die Autorin veröffentlichte bereits mehrere Thriller gemeinsam mit ihrer Mutter, der Bestsellerautorin Viveca Sten. In ihrem zweiten Thriller, den sie alleine geschrieben hat, beweist sie, dass sie mit ihrem flüssigen Schreibstil und zahlreichen unheimlichen Momenten auf der richtigen Spur ist.