Bestechend schön
Der Schreibstil ist wunderbar. Ich wollte nur mal kurz in das Buch schauen und hatte plötzlich schon 50 Seiten gelesen ohne es zu merken. Die Geschichte wird in drei verschiedenen Zeiten erzählt, die sich organisch ineinanderfügen. 1921 erzählt Lesley ihrem Hausgast Somerset Maugham von ihrer heimlichen Affaire und Liebesgeschichte sowie dem Schicksal ihrer Freundin einige Jahre zuvor. Das berechenbare Kolonialleben wird ebenso glaubhaft beschrieben wie einige Lebensstationen und Beziehungen des Autors, aus dessen Perspektive ein Teil des Buches geschrieben ist. Man bekommt ganz nebenbei einen guten Eindruck vom Leben in den britischen Kolonien und dadurch spielerisch historisches Wissen zu der Region vermittelt. Der Spagat zwischen der Treue zu gut recherchierten, historischen Details und literarischer Freiheit ist dem Autor spielerisch gelungen. Eingefasst wird es durch eine kurze Handlung in Südafrika im Jahr 1947, was ein gebührendes Ende für dieses schöne Buch ist. Mir hat es ausnehmend gut gefallen und es wird sicher nicht das letzte Werk sein, dass ich von Tan Twan Eng lese.