Mischung aus Historie und Fiktion

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anna.liest Avatar

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„Das Haus der Türen“ von Tan Twan Eng, übersetzt von Michaela Grabinger, ist ein vielschichtiger Roman, der geschickt zwischen historischen, politischen und persönlichen Ebenen pendelt. Die Atmosphäre Malaysias in den 1920er-Jahren ist stimmungsvoll eingefangen, und auch die Erzählweise überzeugt durch kluge Perspektivwechsel. Besonders gelungen ist die Darstellung der inneren Konflikte der Figuren – subtil, aber eindringlich. Dennoch blieb das Buch emotional etwas auf Distanz: Die Handlung entwickelt sich zwar intelligent, aber nicht durchgehend fesselnd, und stellenweise wirkte die Erzählung etwas konstruiert. Insgesamt ein gut geschriebenes, anspruchsvolles Buch, das zum Nachdenken anregt – auch wenn es mich nicht vollkommen begeistert hat. Empfehlenswert für Leser*innen, die Literatur mit historischem Tiefgang und politischem Kontext schätzen.