Ein Zuhause ist da, wo Freunde sind - wunderschönes Kinderbuch!

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swansea Avatar

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Das Cover dieses warmherzigen und wundervoll illustrierten Pop-up-Kinderbuchs hat mein Herz im Sturm erobert; ich vermutete eine schöne Kindergeschichte mit viel "Bild" für Kinder ab 4 Jahren und wurde alles andere als enttäuscht (zugegebenermaßen muss ich gestehen, dass ich in den letzten Jahren nicht sehr oft Kinderbücher gelesen habe, aber nach diesem traumhaften Cover und Kurzbeschreibung des Verlags einfach zugreifen musste!

"Das Haus mit der kleinen roten Tür" - das hier symbolisch für 'unser aller Türen' stehen mag und von Grace Easton sowohl geschrieben als auch zauberhaft illustriert wurde, hat Stephanie Menge übersetzt; es erschien (HC gebunden, 32 S.) bei Fischer Sauerländer, 2025.

Worum geht's?

Olivia, ein kleines Mädchen, wohnt in einem Haus mit einer roten Tür. Es ist still und dem Mädchen ist etwas einsam zumute; ganz hinten im Garten wohnt Maus in einem großen alten Baum. Bei einem Wintersturm, bei dem es heftig weht und schneit, fällt das Zuhause von Maus um und sie verliert damit ihre Wohnung (die wunderschön gezeichnet ist, mehrere Stockwerke hat und ein großes Lesezimmer ;) Olivia bemerkt dies und bietet ihr ein kleineres Zuhause an: Einen umgedrehten Blumentopf mit dem Nötigsten.

In der Nacht können beide kein Auge zumachen und die Maus fasst Mut, packt ihren Koffer und klopft an das Haus mit der kleinen roten Tür: Erfreut macht Olivia ihr auf und natürlich darf Maus bei ihr wohnen... So sieht man die beiden Kekse essend in der gemütlichen Küche und eine Freundschaft ist entstanden: Niemand von den beiden ist mehr alleine und sie wohnen jetzt zusammen....

Meine Meinung:

Das Kinderbuch trägt eine tiefe Botschaft, eigentlich mehrere in sich: Wenn jemand in Not ist, sollte man helfen. Wenn sich jemand alleine fühlt, unglücklich oder einsam ist und niemanden zum Reden hat, sollte man 'an die Tür klopfen' und denjenigen vielleicht besuchen. Beides sind sehr positive menschliche Verhaltensweisen, die man anhand dieses wunderschön gestalteten Buches einem Kind vermitteln und mit auf den Weg geben kann. Auch laden die wunderschönen, winterlichen Bilder dazu ein, dass Eltern und (Klein)kinder oder auch die Großeltern gemeinsam die Geschichte von Olivia und Maus lesen, darüber sprechen und die zahlreichen Klappen im Bild, die Pop-ups, öffnen und sich ansehen. Dies ist m.E. eine Wonne, dass die junge englische Autorin an alles gedacht hat, was ein wohnliches und gemütliches Zuhause ausmachen kann. Eine schöne Freundschaftsgeschichte für Kinder mit Miniaturwelten hinter den Klappen, in die man sich hineinträumen kann! Mein Urteil lautet daher: Pädagogisch wertvoll und 5 *!