Jim Ayags Das Herz kennt keine Demenz ist ein berührendes Werk, das tief in die emotionale Welt von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen eintaucht. Besonders beeindruckend fand ich, wie das Buch die Grenzen zwischen Erinnerung und Vergessen aufweicht und zeigt, dass Liebe, Emotionen und tief empfundene Bindungen oft über den Verlust des rationalen Gedächtnisses hinaus bestehen bleiben.
Die Sprache ist einfühlsam und poetisch, ohne dabei die harte Realität der Krankheit zu beschönigen. Ayag gelingt es, sowohl die Herausforderungen als auch die kleinen, wertvollen Momente im Umgang mit Demenz authentisch darzustellen. Die Perspektiven der Betroffenen und ihrer Familien lassen den Leser mitfühlen und nachdenken … über die Zerbrechlichkeit des Lebens, aber auch über die Kraft des Herzens.
Besonders bewegend war für mich die Erkenntnis, dass wahre Nähe und Liebe nicht zwangsläufig an Erinnerungen gebunden sind. Das Buch hinterlässt ein Gefühl der Hoffnung und erinnert daran, dass emotionale Verbundenheit oft stärker ist als der Verstand.
Ein eindrucksvolles und tiefgehendes Buch, das lange nachhallt.