Einfühlsam und mit wichtigem Appell an die Gesellschaft!
"Ja, es ist 5 vor 12", habe ich mir gedacht, als ich die Leseprobe zu Jim Ayags "Herz kennt keine Demenz" durchgelesen habe. Die Zeilen haben mich sehr nachdenklich gemacht. Ich bin selbst durch meine Mutter mit dem Thema "Demenz" von einem Tag auf den anderen konfrontiert worden, und habe später, als ich sie nicht mehr Zuhause versorgen konnte, jeden Tag im Pflegeheim besucht. Wie oft habe ich die Geduld des Personals bewundert, die trotz engem Zeitmanagement sein Bestes gab. Das ist nun schon gut 20 Jahre her. Die Situation hat sich enorm verschärft, wir Menschen werden immer älter, es kommen immer weniger junge nach, und es gibt immer weniger, die sich um alte und kranke Menschen kümmern möchten. Dabei waren auch sie einmal jung und haben ihren Beitrag für die Gesellschaft geleistet und tun es auch im hohen Alter auf ihre ganz eigene Art und Weise. Ich habe die Zeilen von Jim Ayag als Botschaft und Warnung zugleich verstanden. Jeder Mensch verdient, in Würde und Repekt alt werden zu dürfen. Dabei dürfen aber nicht diejenigen, die Tag für Tag ihr Bestes geben, durch Bürokratie und Knüppel, die ihnen sonst in den Weg gelegt werden, auch noch vergrämt werden (Beispiel Pandemie). Die Gesellschaft steht vor einer großen Herausforderung. Ich hoffe, es findet ein Umkehrdenken statt, denn niemand sollte vergessen werden. Schließlich werden wir alle einmal alt! Das Buchcover ist in Ordnung, schöner wäre ein älterer Mensch dazu gewesen.