Teilweise anstrengend zu lesen

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elendra Avatar

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Tanja und Christian Roos haben mit „Das Ich im Du“ einen Beziehungsratgeber geschrieben, der manch interessanten Ansatz enthält.
Wie sie die Dialektische Auflösung nach Hegel im Buch immer wieder für die Transformation von Glaubenssätzen angewendet haben, war für mich eine echte Bereicherung. Generell hat mir die erste Hälfte sehr gut gefallen. Die beiden erläutern anhand ihrer Geschichte und ihrer Arbeit, wie sie ihre Glaubenssätze gefunden und transformiert haben.
Die letzten 100 Seiten haben sich dafür ganz schön gezogen. Auch wenn sich der Stil nicht verändert hat, gab es für mich einen Punkt, an dem ich nicht mehr weiterlesen wollte, weil es gefühlt immer das gleiche war und wie großartig die beiden das hinbekommen haben. Objektiv gibt es nichts auszusetzen, aber mich haben sie auf den Seiten verloren.
Ein großer Minuspunkt für mich war das Gendern. Es standen teilweise Satzgebilde, bei denen ich nicht mehr folgen konnte, weil mehr Doppelpunkte als Wörter in dem Satz waren. Ich bin mir auch nicht sicher, ob diese Sätze auch wirklich alle Formen an der richtigen Stelle hatten – weil es auch für die Autoren unübersichtlich wurde.
Schade, das hat den Lesefluss stark beeinflusst und mir persönlich hätte es gereicht, wenn am Anfang klargestellt worden wäre, dass immer alle gemeint sind und im Sinne der Lesbarkeit sich auf eine Form konzentriert wurde.
Wer sich an teils ekzessivem Gendern nicht stört, für den ist es ein guter Beziehungsratgeber mit vielen Tipps und praktischen Anwendungen.