Spaziergang durch Irland der 50er Jahre

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lariko Avatar

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„Das ist Glück“ ist ein ruhiges, liebevoll erzähltes Buch über das Leben in einem kleinen irischen Dorf in den 1950er Jahren. Es passiert eigentlich nicht viel und genau das ist das Schöne daran. Die Sprache ist wunderschön poetisch, oft humorvoll und voller Wärme. Man spürt beim Lesen den Regen, hört das Schweigen der Landschaft und fühlt die langsame, aber tiefe Verbindung der Menschen zueinander.
Der Roman lebt von der Atmosphäre und den vielen kleinen Geschichten, die sich um das Dorf Faha und seine Bewohner ranken.
Ein kleiner Wermutstropfen ist vielleicht, dass der Erzähler, Noel, selbst ein bisschen zu sehr im Hintergrund bleibt. Obwohl er uns durch die Geschichte führt, kommt man seinem Charakter nicht ganz nahe. Das passt zwar zum melancholisch-zurückhaltenden Ton des Buches und rückt das Lebensgefühl der Zeit in den Mittelpunkt, aber manchmal hätte man sich doch gewünscht, mehr über seine Sehnsucht und sein inneres Erleben zu erfahren
Trotzdem: „Das ist Glück“ ist ein stilles, tiefes Buch, das einen ganz sanft berührt. Wer Irland liebt, poetische Sprache mag und sich gerne in eine andere Zeit träumen will, wird hier viel Freude haben.