Das Jahr, nachdem die Welt stehen blieb

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"Ich habe immer gedacht, man würde irgendwie wissen, dass was Schreckliches passiert, es spüren, wie bei einem Gewitter, wenn es auf einmal so drückend und schwül ist, dass man weiß, man muss sich einen Unterschlupf suchen, wo man ausharren kann, bis dasUnwetter vorbei ist."

Die Leseprobe war irgendwie berührend für mich. Mein Vater ist gestorben als ich 21 und meine kleine Schwester 16 war. Irgendwie habe ich daher gleich eine persönliche Beziehung zu dem Buch gespürt. Als Leser fühlt man sogleich Pearls Trauer und Ohnmacht aufgrund der Situation, die sie natürlich völlig überfordert. Pearls Mutter wirkte auf mich als Leser sehr warmherzig und mit kleinen Macken sehr sympathisch, sodass man auch gleich den "Bambi-Effekt" hatte und den Tod der Mutter aufrichtig bedauert. Die Beerdigung ist schrecklich und ich kenne niemanden, der in dem Moment besonderen Wert darauf legt, dass ihm alle sagen wie Leid es ihnen tut. Ich konnte Pearls Reaktion also völlig verstehen. Besonders Leid tut mir aber, dass zwischen ihr und ihrem Stiefvater nun so eine Kluft herrscht. Ihre Eifersucht auf das Baby und ihren Hass bringt die Autorin sehr glaubhaft zum Leser herrüber. Das Zusammentreffen in der Kirche war für mich irgendwo zwischen herzzerreisend und furchtbar komisch und diese Mischung hat mir gut gefallen. Ihre Suche nach ihrer Mum im Anschluss macht mir etwas Sorgen, aber ich bin gespannt, wohin es noch führen wird. Insgesamt finde ich die Ausgangssituation zwar traurig, aber es scheint mir auch spannend zu erfahren, wie Pearl und ihre Familie diesen Schicksalsschlag verkraften und ihr Leben weiterführen.