Tiefes Leid

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keltin Avatar

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Wie ist es, wenn das Leben, das man mit seinen Eltern führte, auf einmal vorbei ist und niemals wieder so werden kann, wie es einmal war? Das muss das Mädchen Pearl erleben, das seine Mutter verlor. Gerade noch ist alles noch in Ordnung, Pearl freut sich mit ihrer Mutter und dem Stiefvater auf das Leben mit dem zu erwartenden Baby, als ihr Leben zu einem Scherbenhaufen wird: ihr Mutter stirbt ganz plötzlich nach der Frühgeburt ihrer (Halb-)Schwester.
In Rückblenden erfährt der Leser kleine private Details des Familienlebens; über den Umzug in das neue Haus, dass das Verhältnis von Ma zu ihrer Schwiegermutter nicht ungetrübt war und Pearl ihren Stiefvater nicht als Stiefvater erlebt, sondern als richtigen Dad.
Mama ist tot. Schuld daran ist die verhasste „Ratte“. So nennt Pearl das magere, mickrige Frühgeborene, das sie an eine hässliche, neugeborene Ratte erinnert! Sie mag nicht mit ihrem Vater in die Klinik gehen, nicht ihre Freundin Molly treffen, überhaupt nicht will sie machen. Noch nicht einmal essen.
Mit viel Takt und Feingefühl stellt uns Clare Furniss dieses zerrissene, trauernde Mädchen Pearl vor. Ihr Leid, ihren Hass gegen das frühgeborene Schwesterchen und das Gefühl, von niemand geliebt zu werden. Auch nicht von ihrem Dad, dessen Liebe, da ist sich Pearl sicher, jetzt allein der „Ratte“ gehört.
Die Leseprobe vermittelt mir ein Jugendbuch, welches das Thema Verlust und Trauer behutsam und gefühlvoll aufgreift.
Ich bin zwar schon lange keine Jugendliche mehr, würde dieses Buch aber gerne weiterlesen!