Das Jahr, nachdem die Welt stehen blieb

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fiara Avatar

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Große Katastrophen im Leben kündigen sich nicht an. Sie kommen plötzlich und unerwartet. Das muss Pearl auf die harte Tour lernen. Bei der Geburt ihrer Halbschwester stirbt ihre Mutter und damit auch ein Teil von ihr. Gefangen in ihrer Trauer ist sie wütend auf alles und jeden. Ihr Stiefvater liebt Rose mehr als sie, ihre beste Freundin interessiert sich nur noch für ihren neuen Freund und der Geist ihrer Mutter, der sie besucht, will eigentlich auch nur das Baby sehen. Doch am schlimmsten ist SIE, die Ratte, die Mörderin. Alle Welt scheint sich nur noch für das Baby zu interessieren. Blind vor Wut und Trotz will sie nicht sehen, dass alle in ihrem Umfeld sie lieben und ihr helfen wollen. So auch Finn, der Enkel ihrer Nachbarin, der frundlich und ausgesprochen attraktiv ist.
"Das Jahr, nachdem die Welt stehen blieb" beschreibt auf intensive Weise, wie es in Pearls Leben im Jahr nach dem Tod ihrer Mutter aussieht. Manchmal ist Pearls ständig ablehnende Haltung und ihr Selbstmitleid nur schwer zu ertragen. Man wünscht sich in die Geschichte eingreifen zu können und Pearl darauf hinzuweisen, dass die anderen doch nur ihr bestes wollen und sie ungerecht zu ihnen ist. Genau das scheint die Autorin mit diesem schwierigen Hauptcharakter provozieren zu wollen. Doch trotz oder gerade wegen dieser schwierigen Beziehung zwischen Leser und Figur leidet man nicht nur mit ihr mit, sondern freut sich umso mehr als es ihr endlich wieder besser geht. Der Schluss ist für den Leser wie ein Aufatmen nach einer schweren Zeit.