Der Umgang mit Trauer

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coala Avatar

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Ein wunderschönes Buch über den Umgang mit Trauer, der doch letztlich so persönlich ist. Jeder hat einen anderen Weg mit dem Verlust eines geliebten Menschen umzugehen. Wir begleiten Pearl bei ihrem ganz eigenem Weg, das Unbeschreibliche zu verarbeiten, als ihre Mutter plötzlich stirbt und sie zurück lässt mit ihrem Vater und dem neugeborenem Kind, der Ratte, welche sie absolut nicht lieben kann. Sie ist wütend auf die Welt und die Ungerechtigkeit, die ihr wiederfährt.

Die Gefühle dieses 16-jährigen Mädchens, welches sich alleine gelassen fühlt und kaum mit ihrer Trauer zurechtkommt, sind einzigartig gut beschrieben. Kann sich sehr gut in die Gedankenwelt von Pearl hineinversetzen. Dazu kommt die authentische Umsetzung in Teenager-Sprache, die einen wirklich ganz nah an der Gefühlswelt von Pearl teilhaben lässt. Langsam wird die Geschichte Stück für Stück aufgebaut mit kleinen Enthüllungen und einer Entwicklungsphase, die dem Thema angemessen ist, jedoch teilweise etwas zu viel Tempo aus der Geschichte nimmt. Nur Stück für Stück kann Pearl das erlebte verarbeiten und wieder Kontakt zur Welt und vor allem zu ihrer Familie fassen. Die Nebenfiguren stehen dabei elegant eher im Hintergrund und wirken nur unterstützend, sodass die Geschichte nicht zu überladend wirkt. Die Figuren scheinen dabei wie aus dem Leben gegriffen und egal welches Alter, man kann sich vollkommen in der Geschichte verlieren. Als Auflockerung dient zudem die doch eher unkonventionelle Art von Pearls Mutter, die als Geist gerne mal Pearls Leben aufmischt und als Gewissen fungiert sowie die Erkenntnis, dass niemand perfekt ist.

Eine wunderbare Geschichte um die Bewältigung eines großen Verlustes, die durch Authentizität überzeugt, jedoch das so schwierige Thema dennoch nicht mit Spitzenhandschuhen anfasst, sondern die nötige Portion jugendliche Rebellion und Komik mitbringt.