Pearl gegen die ganze Welt

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
la novelera Avatar

Von

Es ist unglaublich und kann eigentlich nicht sein. Als Pearl eine kleine Schwester bekommt, stirbt die Mutter bei der Geburt und lässt die Mädchen mit dem Vater (der übrigens nicht Pearls leiblicher Vater ist) allein. Pearl, der traurige Vater, der aber doch die Verantwortung für das unschuldige kleine Wesen übernimmt und "die Ratte", wie Pearl sie nennt, die für sie die Schuld am Tod der Mutter trägt. Und deshalb nimmt sie sich vor, das neue Geschwisterchen nicht zu leben. Sie zieht sich in ihr eigenes Schneckenhaus zurück und hasst alle um sie herum, bricht den Kontakt zu ihrer besten Freundin ab und wendet sich ab vom Vater, dem sie verübelt, dass er die kleine Rose liebt. Ab und an bekommt sie "Besuch" von ihrer Mutter, die mit ihr spricht, sie ermutigt und in verschiedenen Lebenslagen begleitet. Segen oder Fluch??
Kurzum - Pearl entwickelt sich zu einem Teenager, dem man zwar viel nachsieht, weil er solch einen harten Schicksalsschlag erlebt hat doch zeitgleich ist man entsetzt über die Sturheit, mit der sie allen Versuchen, ihr zu helfen, rigoros begegnet. Der Sympathiepegel schwankt also während des Lesens, was ich als besonders wertvolle, literarische Form betrachte. Das Wechselspiel aus Nähe und Distanz zur Protagonistin Pearl fesselt einen an die Geschichte, die ein sehr sensibles Thema für Teenager (vielleicht eher als Jugendbuch zu bezeichnen??) emotional und doch lebensnah aufarbeitet. Ein tolles Buch, das nicht nur Jugendlichen ein tolles Lesevergnügen bereiten kann. Dafür gibt es 5 Sterne!