The year of the rat

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regenprinz Avatar

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Zwar hat das Buch seinen genialen englischen Originaltitel nicht behalten dürfen, aber ansonsten habe ich nach der Lektüre absolut nichts auszusetzen. Dieses Jugendbuch besticht durch seine einzigartige Mischung aus Traurigkeit/ Schmerz und Humor, die Geschichte ist toll erzählt und die Figuren darin, allen voran Pearl, wachsen einem rasch ans Herz. Auch wenn man Pearl zwischendurch gerne auch mal schütteln möchte - aber das übernehmen dann stellvertretend ihre Granny, ihre Freundin oder Mrs. Lomax von der Schule. Sie alle sagen ihr irgendann mit klaren Worten das, was zutrift, auch wenn Pearl das jeweils nicht gern hört oder hören will. Noch besser sind allerdings die (Streit-)gespräche mit dem Geist der Mutter, die so lebendig und flapsig ablaufen, als wäre sie noch am Leben.
Für Pearl ist es jedenfalls ein verdammt hartes Jahr, in dem sie sich damit abfinden muss, dass ihre Mum gestorben ist und die kleine Schwester lebt. Alle lieben Baby Rose, nur Pearl hasst sie und gibt ihr die Schuld. Lange dauert es, bis die Mauer aus Schmerz und Wut bröckelt und noch länger dauert es, bis Pearl ein paar Zusammenhänge in ihrem Leben begreift. Am Ende ist klar, wer die Menschen sind, die ihr nahestehen und die auch das ganze Jahr über zu ihr gehalten haben, bis sie selbst wieder weiß, wer sie ist. Bis dahin gilt es für Pearl ein paar heftige Szenen zu überstehen, aber ihr Verhalten bleibt stets nachvollziehbar.
Ein wunderbar erzählter Roman, eine eindringliche Geschichte und großartiger Humor. Tolles Buch!

PS: Besonders schön fand ich auch den Einleitungsteil zu diesem Lese-Exemplar, in dem die Autorin und das Buch noch einmal detailliert vorgestellt werden. So etwas lese ich sehr gern, ein schönes Extra!