Mein erstes Buch von Constanze Neumann - mit Sicherheit nicht mein letztes

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
lisbethsalander Avatar

Von

Das neue Buch "Das Jahr ohne Sommer" von Constanze Neumann war mein erstes der Autorin, aber mit Sicherheit nicht mein letztes! Von der ersten Seite an hat sie mich mitgenommen und zutiefst berührt. Erzählt wird in diesem autobiographischen Roman die Geschichte von Constanzes Familie bzw. ihrer Kindheit. Ihre Eltern waren verständlicherweise im diktatorischen System der DDR, wo die Autorin geboren wurde, nicht glücklich, starteten einen Fluchtversuch, der leider missglückte. Die beiden Erwachsenen landeten im Gefängnis, Constanze zuerst im Kinderheim, später bei der Großmutter. Als die Eltern von der Bundesrepublik frei gekauft wurden, holen sie ihre kleine Tochter alsbald nach in die westdeutsche Stadt Aachen. Als Kind wächst die Autorin auf quasi zwischen den Welten, hat Sehnsucht nach der Oma in Leipzig, wiederum aber auch Freunde in der neuen Heimat, an der sie vor allem die Kaugummiautomaten mit den kleinen Schätzen liebt, hin und her gerissen zwischen den idyllischen Märchenbüchern der DDR und den Playmobilfiguren im Westen. Die Autorin schildert all dies in einem sachlichen und doch mitreißenden Schreibstil, der mich sogartig immer wieder in ihre Geschichte hinein katapultiert hat, mich das Buch nicht zur Seiten legen ließ. Sie beschreibt alles hochemotional und das ohne weinerlich zu sein, für mich war das ganz großes Kino. Vielleicht lag ein kleiner Teil meiner Faszination auch daran, dass sich einige Kindheitserinnerungen der Autorin mit meinen deckten. Zum anderen faszinieren mich aber auch Biographien von Menschen, die in ihrem Leben beide Hälften des geteilten Deutschlands so hautnah miterlebt haben. Selbstverständlich gibt es von mir hier die volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung!