Zum Nachdenken anregend

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jule1 Avatar

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Constanze Neumanns Buch "Das Jahr ohne Sommer" regt zum Nachdenken und zur Diskussion an.
Eine Heimat, die wie ein Gefängnis empfunden wird, zu verlassen und dann wegen des gescheiterten Fluchtversuches im wirklichen Gefängnis zu landen, ist schlimm. Die Entscheidung zu treffen, bei einem Fehlversuch das eigene Kind allein zu lassen mit der Prämisse, dass es in ein Heim kommt, stelle ich mir so unendlich schwierig vor. Das Abwägen zwischen dem, was man hat und der Freiheit, die man sich wünscht.
Mich hat sehr berührt, dass, egal welche Entscheidung die Eltern getroffen hätten, sie ein Leben lang darunter leiden würden. Dies Dazwischen bleibt ein Leben lang, nirgendwo ist man wirklich zu Hause, nirgendwo wirklich akzeptiert. Ich finde, dass die Autorin es nicht besser hätte schreiben können, es steckt so viel zwischen den Zeilen.
Das ist für mich das besonders Faszinierende am Roman und hat schon einige Gespräche mit Freunden angeregt und zu Empfehlungen geführt.